Auf und ab. Heiss und kalt. Vor und zurueck. Hin und her.

Hey ihr Schneemaenner, Schneefrauen und Eiszapfen…

DCIM101GOPRO

Endlich hab ich mal wieder die Moeglichkeit zu schreiben. Das wird ein sehr langer Post werden, da ich einige Tage zusammenfasse. Das Internet hier ist sehr teuer, sodass ich nur alle paar Tage mal reinkann. Und SORRY wegen den Bildern, aber die meisten dieser Computer hier stammen noch aus dem 20. Jahrhundert und es ist sehr schwer da iwas mit SD-Karten hinzubekommen!
Ist langsam echt langweilig hier was das Wetter betrifft, es hat erst einmal geregnet fuer 3 Std oder so und sonst immer nur Sonnenschein und 30 Grad 😛  Naja ich will mich jetzt mal nicht allzusehr beklagen hehe.

Die letzte Woche war mal wieder voller Aktion. Endlich konnte ich Auckland verlassen und in Richtung Norden reisen. Ich liebe diese Stadt aber es tut auch mal gut rauszukommen und das “richtige” Neuseeland zu erleben.

Am Donnerstagmorgen hiess es dann um 6:30 Uhr aufstehn und mein ganzes Zeug zusammenpacken. Um 7:40 Uhr fuhr der Bus. Ich habe schon in der ersten Woche ein Jahresticket fuer einen Ueberlandbus gekauft, mit dem ich unbegrenzt oft beide Inseln hoch und runter fahren kann. Fuer 1050 Dollar ein richtig guter Preis. Also los gings zum Sammelpunkt in der Stadt. Dort traf ich dann auch gleich andere Backpacker die auch richtung Norden wollten. Zwei kamen aus Deutschland, drei aus England und einer aus Brasilien. Gespraechsthemen waren schnell gefunden.

Kaum aus der Stadt ueber die Habour Bridge war man gleich im Nirgendwo… alles voller Waelder mit Palmen und anderen exotischen Baeumen. Und die riesen Schafsherden, fuer die Neuseeland so beruehmt ist liessen auch nicht lange auf sich warten. Wir hatten einen richtig coolen Busfahrer, ein bisschen aelter als ich. Sein Name war “Skratch” 🙂 Unser naechstes Ziel hiess Paihia, wo wir dann auch unser Hostel hatten. Die Fahrt dauerte 3,5 Std. Die ganze Zeit lief ” The Funky 80’s” ueber die Lautsprecher. Alles in allem waren wir schlussendlich ca. 20 Personen im Bus. Die Stimmung war super! 🙂

Gegen Mittag erreichten wir dann Paihia. Ein Palmenparadies mit weissen Sandstraenden in der ” Bay of Islands”. Diese grosse Bucht besteht aus 144 kleinen und mittelgrossen Inseln und wurde von James Cook benannt, als er dort zum ersten Mal Fuss auf Neuseelaendischen Boden setzte. Ein wahres Paradies in dem sich Pinguine, wildlebende Delphingruppen und Orcas tummeln. Aber dazu spaeter mehr 🙂
DSC00586DSC00590DSC00592

DCIM101GOPRODSC00777DSC00762

DSC00773

Unser Hostel war einfach klasse, eins der schoensten und besten in dem ich bisher war. Ich bin zwar erst 2 Wochen hier, aber hab schon ziemlich viele Hostels gesehn. Eingebettet in Palmen, mit Pool ( obwohl das Meer direkt vor der Tuere liegt), jeden Abend grosses BBQ und Barbereich mit Disco. Viele coole Leute aus der ganzen Welt und jede Menge Spass. Mein Plan war dort drei Tage zu bleiben.

Am naechsten Tag gings dann um 7 Uhr morgens los Richtung Cape Reinga, dem noerdlichsten Punkt von Neuseeland. Wir waren ca. 70 Leute, alle so in meinem Alter. Aber allesamt Backpacker. Von Paihia nach Cape Reinga waren es immernoch 3,5 Std Fahrzeit.

Unser erster Zwischenstopp war in einer Gegend wo die grossen Kauri-Baeume wachsen. Bis zu 2000 Jahre alte Baumriesen mit einem Stammumfang von ueber 7 Metern. Sehr imposant! Zu vergleichen mit den Mammutbaeumen an der Westkueste von Amerika. Es fuehrte ein kleiner Pfad durch den Urwald. Die Landschaft ist einfach nur der Hammer. Egal wo man sich befindet, ueberall ist es schoen und es gibt immer was zu entdecken.

DSC00619DSC00612  DSC00620

Aber dann wieder zurueck in den Bus und “back on the road”… wobei Strasse wohl etwas zu schoen formuliert ist. Eine sich durch den Urwald windende Schotterpiste ist wohl die bessere Beschreibung dafuer 🙂 sehr abenteuerlich mit so einem grossen Bus. Ahja noch was.. wir hatten wohl den besten Busfahrer den man sich wuenschen kann. Er erzaehlte immer wieder ueber Lautsprecher etwas ueber die Gegend und er sprach fliessend Maorisch, die Sprache der Ureinwohner. Ich konnte es nicht ganz herausfinden, aber ich glaube er stammte auch von ihnen ab. Bloed war nur, dass kurz vor einem steilen Berganstieg der Turbo des Busses aussetzte. Wir schlichen also mit gefuehlten 5 Km/h den Berg hinauf. Aber wir machten uns einen Spass draus und “Barry” ( Foto) , der Fahrer haute einen Witz nach dem andern raus. Er hatte ein sehr ansteckendes Lachen.

DSC00732

Wir fuhren zu einer kleinen Baeckerei, die lag wirklich im Nirgendwo aber hatte eine super Auswahl. Erstmal Lunchbreak. Mittlerweile reparierte Barry iwie auch wieder den Bus, keine Ahnung wie er das gemacht hat, aber danach lief er wieder einwandfrei 🙂 War auch noetig, da der “schwierigste” Teil der Strecke vor uns lag. Im aeussersten Norden an der Westkueste liegt naemlich der 90 Mile Beach. In Wirklichkeit ist er zwar nur 64 Meilen lang, aber man nannte ihn 90 Kile Beach, weil es wohl besser klang. Und 64 Meilen sind ja auch  102 Km. Ein sehr langer Strand also.

DSC00628DSC00635DSC00637

DSC00641DSC00643DSC00656

Das besondere ist, dass dieser Strand als Strasse genutzt wird auf der regelmaessig Busse verkehren. Ich sag euch, mit 100 Km/h durch die Wellen zu brettern ist schon geil :-D. Wir standen unter Zeitdruck, weil wir nur ein begrenztes Zeitfenster hatten, da die Flut im Anmarsch war. Wuerde sie uns ueberraschen muessten wir umkehren. Wir bogen also ab auf diesen Strand der bis zum Horizont reichte. Sowas hab ich bis dahin echt noch nicht gesehn. Eine sehr raue See und viel Wind. Wir konnten richtig mitverfolgen wie langsam die Flut hereinkam. Wir mussten immer weiter zur Duene hin ausweichen und manchmal erwischten wir eine Welle, sodass das Wasser Links und Rechts am Bus bis auf das Dach hochspritzte. Aber Barry gab Gas ! Nach 40 Km kam dann der “point of no return”. Es ging um eine Biegung mit Felsen, die bei Flut komplett ueberschwemmt waren. Waren wir einmal hinter dieser Biegung, konnten wir nicht mehr umkehren, da die Flut schon sehr weit fortgeschritten war. Wir trafen auf mehrere Busse an diesem Tag. Ein Bus fuhr immer den Strand auf und ab,sofern das moeglich war. Er war leer und fuer den Notfall gedacht, falls irgendein technisches Problem an den andern Bussen auftauchen wuerde.

Mittlerweile hatten wir die Biegung hinter uns gelassen und noch ca. 30 min zu fahren. In einer kleinen Sandigen Bucht hielten wir kurz an. Wir stiegen aus und genossen diese endlose Weite. Sowas hatte ich echt noch nie gesehn. Dort sind auch super tolle Fotos enstanden. Wir liefen etwas ins Wasser und ploetzlich, wie aus dem nichts, kam eine ziemlich starke Welle. Wir hatten sie nicht kommen sehen. Ich konnte grad noch etwas auf den Strand rennen, so wurde “nur” meine ganze Hose nass 🙂 Aber das hiess hoechste Zeit zu gehen. Barry draengte uns einzusteigen. Weiter gings. Noch 10 min, dann hatten wir das Ende des Strandes erreicht und bogen in einen kleinen Fluss ab. Klingt komisch, war aber genauso. Eine sehr holprige Angelegenheit.

DSC00655

Nach weiteren 10 min Fahrt erreichten wir dann unseren naechsten Haltepunkt. Riesige Sandduenen, ich schaetze mal so 70-80 Meter hoch. Nach einer kurzen Einweisung schnappte sich jeder ein kleines Board und wir kletterten die Duenen hoch. Eine sehr schweisstreibende Angelegenheit bei 31 Grad 😛 Aber wir wurden belohnt, mit einer herrlichen Aussicht und “Sandboarding” 🙂 Wie Snowboarden, bloss auf Sand. Man beschleunigt bis auf 70 Km/h die Duene runter bevor man unten einen weiten Auslauf in den Fluss hat und auf dem Wasser weitergleitet. So ging es zumindest den meisten. Viele wurden auch etwas nasser 😛 Ein herrlicher Zeitvertreib sag ich euch. Wir verweilten so 1,5 Std bevor es dann weiter ging.

DSC00657DSC00663DCIM101GOPRO

DSC00664DSC00670DSC00677

Wir fuhren den Flusslauf weiter hoch bis wir irgendwann wieder auf eine Strasse einbogen. Nach einem weiteren Stopp in einer herrlichen Bucht, unterhalb vom Cape, ging es dann wieder auf einer staubigen, engen Schotterstrasse weiter.

DSC00683

Wir erreichten Cape Reinga gegen 14 Uhr. Dieser Fleck Erde ist echt unbeschreiblich schoen. Unteranderem “kollidieren” dort der Tasmanische Ozean und der Pazifische Ozean miteinander, entgegen ihrer Stroemungsrichtung. Sehr spektakulaer! Deshalb lass ich auch lieber Bilder “sprechen”, als hier gross noch was zu schreiben 🙂

DSC00686DCIM101GOPRODCIM101GOPRO

DSC00715DSC00729DSC00725

DSC00721DSC00720DSC00722

Gegen 18:30 Uhr waren wir dann wieder in Paihia im Hostel, nachdem es noch ausgiebig Fish and Chips und Eis im Bus gegeben hatte. Ich glaub die mussten danach erstmal lueften. Immerhin haben ca. 50 Leute die Fish and Chips gegessen 😀 .

Am Abend war wieder BBQ angesagt mit anschliessender Party und Live- Musik. (wie jeden Abend)

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

Am kommenden Morgen hiess es um 7 Uhr aufstehen. Ab zum Pier und das Boot erwischen. Es ging raus aufs Meer, schwimmen mit wilden Delphinen. Eins meiner Highlights bis jetzt! Wir mussten jedoch nichtmal 10 Min fahren da hatten wir sie schon entdeckt. Oft schwimmen Delphingruppen und Orcas bis in die Bucht hinein! Die Delphintour unterliegt strengen Auflagen, zb. darf man nur hoechstens eine Std mit ihnen schwimmen, es duerfen nur 18 Leute gleichzeitig ins Wasser und die Delphine entscheiden selber, ob sie in Spiellaune sind, oder nicht. Sie werden zu nichts gedraengt. Oft verschwinden sie wieder und man hat Pech. Das Schwimmen mit ihnen wird nie fest versprochen. Doch wir hatten Glueck.

Sie kamen ganz nah an unser Boot und sprangen neben uns bis zu 3 Meter aus dem Wasser, einfach spektakulaer! Delphine koennen bis zu 45 Km/h schnell werden im Wasser, zum Vergleich, ein Olympia- Schwimmer schafft ca. 1,8 Km/h. Nach einer Weile hiess es dann ab ins Wasser. Man muss die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich lenken und sich interessant machen, was gar nicht einfach ist. Man muss unter Wasser summen und komische Geraeusche von sich geben..sehr witzig 🙂 Wir konnten sogar die Delphine unter Wasser “singen”hoeren. Sie kommunizierten miteinander. Das war wohl eins der einschneidensten Erlebnisse dieses Tages! Nachdem wir dann unsere Lunchbreak in einer kleinen gemuetlichen Bucht, auf irgendeiner Insel zu uns genommen hatten ging es wieder zurueck. Auf dem Rueckweg sahen wir dann noch ein paar Pinguine gemuetlich mitten auf dem Wasser rumtreiben. Die waren wohl am chillen. Es war echt zu witzig 😀

Den Nachmittag verbrachte ich dann noch am Strand und liess mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Drei meiner “Roommates” wollten noch zu irgendwelchen Wasserfaellen laufen und ich dachte mir ich geh einfach mal mit. Wasserfaelle sind ja meistens schoen. Speziell hier in Neuseeland. Also liefen wir los… und liefen und liefen… 2 Stunden durch die gluehende Hitze an einer kurvigen Strasse entlang. Es war so heiss…!! Die Stimmung sank kontinuierlich mit dem Wasserspiegl in unseren Wasserflaschen…. zum Glueck waren die Flaschen nicht ganz leer als wir dann enlich dort ankamen. Folglich hatten wir noch etwas Humor uebrig 🙂 Aber naja, da es seit Wochen nicht mehr geregnet hatte, waren die Wasserfaelle nicht so spektakulaer wie wir uns das erhofft hatten. Klar sie waren schoen anzuschauen, aber ich waere die Strecke nicht gelaufen wenn ich das gewusst haette.

DSC00751

Ich weiss ja nicht, aber vielleicht erhoehe ich auch meine Ansprueche zu schnell, weil ich hier schon so viel Tolles gesehen habe. In Deutschland waer so ein Wasserfall direkt neben einer Strasse wohl DIE Attraktion ! 😉

DSC00744

Der Rueckweg war noch beschwerlicher… wir hatten einfach keinen Bock mehr zu laufen…! Und was macht man, wenn man in Neuseeland keinen Bock mehr hat zu laufen?! Riichtig, man haelt den Daumen raus und versucht zu Trempen. Wir hatten wenig Hoffnung mit vier Personen. Aber zack , 10 Min spaeter hielt ein kleiner Camper-Van. Ein deutsches Ehepaar aus dem Schwarzwald stieg aus. Die Frau meinte etwas “bedrueckt”, dass sie leider keine Sitze im Auto haetten fuer uns…. aber sie haetten ein Bett oder eher Matratze hintendrin. 🙂 Also wir Vier hinten reingehuepft. Schoen die letzten 4 Km auf ner Matratze herumchauffiert worden! Das Ehepaar bot uns sogar an, wir sollten sie anrufen,wenn wir in den Sueden fahren wuerden, wegen einer Gratisfahrt. Da wir aber auf verschiedenen Bussen unterwegs waren fiel das Angebot ins Wasser. Es war fuer 10 Min ein sehr internationaler Camper-Van gewesen. Ich aus der Schweiz, die anderen aus Holland, USA und England. JA… Das war mein erster “”Hitchhike”. 🙂 Sehr lustige Angelegenheit!

Am naechsten Tag ging es dann gegen Nachmittag wieder Richtung Auckland mit dem Bus. Nicht sehr spektakulaer… standen im Stau, es war heiss und vor uns fuhr ein kleiner Pickup mit einem Hund auf der Ladeflaeche, dessen Ohren im Wind wackelten und nebenher lief Funkige Musik ueber die Lautsprecher.

Ich musste drei Tage in Auckland bleiben, weil ich keinen freien Platz in einem der Busse bekommen hatte, das waer eig nicht so schlimm gewesen wenn meine Kreditkarte funktioniert haette…. ich hatte gerade noch genug Geld um die Naechte im Hostel zu bezahlen. So musste ich zumindest nicht auf der Strasse schlafen. Im Norden hatte ich ein paar Englaender und Leute aus Wales kennengelernt. Die sind total cool drauf, viele von denen sind allerdings mit nem andern Bus zurueckgefahren. Aber im Hostel haben wir uns dann alle wieder getroffen. War sehr lustig. Und ich hab an dem Abend wohl das beste asiatische Essen gegessen seit meiner Geburt 😀 Das ist nur ein Versuch euch zu sagen wie gut es war, hehe.

Am naechsten Tag gingen wir dann noch zu Viert ins Memorial War Museum in Auckland, ein riesen Gebaeude und ein richtig tolles, grosses Museum, naturwissenschaftlich, sowie ueber die Maorikultur. Und der Weg fuehrt durch ein Stueck Regenwald mitten in der Stadt. So sehen die Parks halt in NZ Aus 🙂 Wusstet ihr, dass Auckland auf einem riesen Vulkanfeld mit 50, teilweise noch aktiven Vulkanen erbaut ist?! Interessante Info oder?! Und das Museum ist Gratis, wird nur ueber Spenden finanziert.

DSC00842

Ansonsten wartete ich eigentlich nur drauf, dass die Tage rumgingen und ich endlich weiter Richtung Osten konnte. Die Kreditkarte konnte ich ja nicht benutzen, das hiess auch keine Aktivitaeten…. Nach einem kurzen Gespraech mit der Bank versicherte mir der Typ am andern Ende der Welt, dass die Karte in zwei Tagen wieder funktionieren wuerde. Ich hatte schon einen Sitzplatz nach Hahei gebucht. Das liegt auf der Coromandel Halbinsel und beherbergt die weltbekannte “Cathedral Cove”. Diese diente unter anderem als Filmkulisse fuer den Film “Narnia”. Ganz in der Naehe befindet sich ebenfalls der sehr bekannte “Hot Water Beach”. Aber dazu spaeter mehr 🙂

DSC00784

Blick aus meinem BETT im Hostel in Auckland (Oben) 🙂

DSC00780  DSC00848DSC00847

DSC00867

Nach drei Naechten in Auckland ging es dann um 7 Uhr morgens weiter auf die Coromandel Halbinsel. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden. Mit einem kurzen Zwischenstopp beim Supermarkt in Thames ( der Ort ist nach dem Fluss benannt, der durch London fliesst). Unser Fahrer machte naemlich ein grosses BBQ am Abend fuer uns. Sehr nett von ihm 🙂
Nach einer sehr schoenen Fahrt entlang der zerkluefteten Kueste und gefuehlten 12 000 Kurven kamen wir in Hahei an. Also an die Speed Limits hier muss ich mich erst noch etwas gewoehnen. Man darf mit 80 Km/h die Passstrasse hochbrettern, man kann hinter keine Kurve sehen und rechts gehts 200 Meter den Abhang runter… naja 🙂 Ich lebe noch und so schnell sind wir dann auch nicht gefahren. Die Halbinsel ist eigentlich komplett mit Regenwald uebersaet. In der Mitte hat es eine Bergkette, die Coromandel Range. Dort hab ich dann auch meine erste 8 Stunden Wanderung gemacht. Allerdings ein paar Tage spaeter, mit grossen Wunden am Fuss als Resultat.. Hahei Beach , bittesehr 🙂

DSC00968DSC00966

DCIM101GOPRO

Wir bezogen unser Quartier, ein paar Bungalows auf dem Campingplatz. Erste Amtshandlung natuerlich wie jedes mal… ab an den Strand und zur “Cathedral Cove”. Eine Stunde laufen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Am Abend gab es dann wie gesagt das grosse BBQ fuer uns und wir liessen es uns schmecken.

DSC00971 DSC00972

Ein paar Bierchen trinken, zusammensitzen und plaudern. Besser gehts nicht, gerade weil fast jeder aus einem andern Land kommt und selber viel gereist ist. Lauter spannende Stories. Einer hatte eine Gitarre dabei, also gingen wir alle noch an den Strand in der Nacht und sassen zusammen. Schade war nur dass alle am naechsten Morgen mit dem Bus weiterfuhren. Ich hatte fuer drei Naechte gebucht. Hat halt nicht jeder so viel Zeit wie ich 🙂 Also hiess es am naechsten Morgen noch einmal runter zur “Cathedral Cove”. Ist echt so wunderschoen dort!! Da mittlerweile auch andere Backpacker eingecheckt hatten, war ich nicht ganz alleine. Aber ich hatte einen Bungalow fuer mich. 🙂

DSC00975

DCIM101GOPRO

DSC00896 DSC00904 DSC00914 DSC00921 DSC00925 DSC00931 DSC00934 DSC00953 DSC00954 DSC00956 DSC00996 DSC01013 DSC01014 DSC01025 DSC01027 DSC01041 DSC01061 DSC01065 DSC01070 DSC01071 DSC01095 DSC01097

DSC01036

Am Mittag des naechsten Tages kam dann der naechste Bus voll mit Backpackern an. Ich hatte gehofft auf den Bus am naechsten Morgen aufspringen zu koennen, um weiterzureisen. Da alle “Neulinge” natuerlich auch den beruehmten Strand sehen wollten und ich eh nix besseres zu tun hatte, lief ich nochmal ein drittes Mal mit runter. Nach drei Mal war dann aber genug 🙂 Es gab noch einmal BBQ am Abend. Zu uns gesellte sich dann noch ein Backpacker aus Kanada. Der Abend war mal wieder sehr interessant und voller spannender Geschichten. Ich wollte unbedingt noch zum Hot Water Beach, bevor ich weiterreisen wuerde. Dieser Strand ist in sofern einzigartig, da in einem kleinen Abschnitt die Erdwaerme durch Risse in der Erdkruste direkt bis bis an die Oberflaeche gelangt. Man laeuft also Barfuss ueber den Strand und ploetzlich wird es ziemlich warm unter den Fuessen. Echt total verrueckt 🙂 Dort faengt man dann an ein Loch zu buddeln. Aber benutzt eine Schaufel oder wie in unserem Fall eine Bratpfanne und eine Salatschuessel (hatten grad keine Schaufel) hehe. Mit blosen Haenden zu graben ist unmoeglich weil es einfach zu heiss ist. Man muss nur 20 cm tief graben und schon fuellt sich das Loch mit Wasser, heissem Wasser. Ich uebertreibe nicht, das Wasser kocht und hat so ca. 100 Grad Celsius. Das Problem ist, dass man nur an den heissen Stellen buddeln kann wenn Ebbe ist und das war in unserem Fall um 0:30 Uhr. Also fuhren wir Nachts zu viert mit dem Kanadier an den Strandabschnitt. Es ist etwas abgelegen und wir hatten fast Vollmond. Ich sag euch, es war eine einzigartige Atmosphaere. Wir hatten den ganzen kilometerlangen Strand fuer uns alleine. Normalerweise tummeln sich duzende Menschen dort um zu buddeln, wenn die Ebbe bei Tag ist. Aber wir waren ganz alleine mit noch zwei Englaendern die wir dort trafen. Dazu das grollen der Wellen. Einfach herrlich.

Ihr fragt euch sicher wie man in kochendem Wasser liegen kann ohne sich zu verbrennen. Nun ich hab mir meine Fusssohle verbrannt…. es ist echt verdammt heiss. Aber wenn eine Welle kommt, schwappt das Meerwasser in die gebuddelten Becken und vermischt sich mit dem heissen Wasser zu einer richtig angenehmen Bruehe 🙂 Also lagen wir da zwei Stunden lang und entspannten uns. Man konnte den Wasserdampf im Mondschein sehen. Es war echt wie in nem Thermalbad nur viel schoener. Nach zwei Stunden gingen wir dann wieder weil die Flut reinkam und alles wieder mit Wasser bedeckte.

Ich hab vorher geschrieben, dass ich gehofft hatte auf den Bus aufspringen zu koennen…. war leider nicht moeglich…erfuhr ich dann am Morgen, aber ich hatte schon ausgecheckt. Der Kanadier kam zu mir und fragte mich was so meine Plaene waeren.. er hatte das wohl mitbekommen. Er hatte am Tag zuvor ein paar Anhalter mitgenommen und die gaben ihm einen tollen Tipp wo man richtig toll wandern gehen koenne. Zufaellig war genau diese Wanderroute auch in meinem Reisefuehrer drin und so entschieden wir spontan zusammen auf den Berg zu klettern… ich benutze das Wort, weil wandern untertrieben gewesen waere.. aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Also fuhren wir zu zweit los in Richtung Thames, immer schoen Google Maps nach…. bis wir im Nirgendwo auf einem Feldweg zu einer einsamen Farm kamen. Wie im Film hehe. Uns kamen sicher 5 Hunde entgegengerannt… Aber anderst als im Film wurden wir nicht von irgendwelchen Kettensaegenmoerdern in den Keller verschleppt, sondern eine nette Familie oeffnete die Tuer. Nach kurzer Wegbeschreibung ging es dann weiter.

Unten am Fuss des Berges angekommen (nach einer 30 min Fahrt ueber eine Schotterstrasse durch den Urwald) starteten wir unsere Wanderung (Hike). Ich haette nicht gedacht, dass es so anstrengend werden wuerde… es war der Krasseste Hike den ich je gemacht habe bisher!! Es ging eigentlich konstant irgendwelche Felsen und Steinstufen hoch durch den dichten Urwald…. 3 Stunden lang!!  Von Wanderweg kann nicht die Rede sein. Das letzte Stueck zum Gipfel konnte man sogar nur noch mit Leitern bewaeltigen, die in den Fels montiert waren. Aber die Strapazen haben sich gelohnt! Die Aussicht war einfach fantastisch!! Der Gipfel selbst bestand eigentlich nur aus ein paar Felsen und war nicht groesser als 10 Quadratmeter. Endlich was zu essen!! Da Oben hats gleich dreimal so gut geschmeckt. Wir trafen dann noch ein paar Kiwis, Englaender und eine Deutsche. Ein kleines Schwaetzchen bevor es dann wieder den ganzen Weg nach unten ging… runter war noch anstrengender als hinauf… Abgesehn vom oberen Teil bestand der ganze Pfad nur aus wild zusammengewuerfelten Steinformationen…ich nenn sie mal “Stufen”. Hier und da musste ein kleiner Sturzbach ueberwunden werden.

DSC01100 DSC01102 DSC01103 DSC01107 DSC01108 DSC01112 DSC01115 DSC01118

DSC01119

Da wollten wir hoch!! Bis auf den hoechsten Punkt (Oben) !

DSC01122

Man kann den Weg erahnen als weisse Linie.

DSC01127

….auf halber Strecke…

DSC01135

… Stufen jeglicher Art bis zum Gipfel…

DSC01140 DSC01141

Der steinige Weg zum Gipfel, am Schluss nur noch ueber Leitern ( linkes Bid) erreichbar.

DSC01156 DSC01163 DSC01167 DSC01168 DSC01173 DSC01175 DSC01182 DSC01187

DSC01191

DSC01170

Koennt ihr en “Wanderweg” erkennen? 🙂

Nach 8 Stunden auf den Beinen erreichten wir dann endlich das Auto! Im Nachhinein waer ich wohl schlauer gewesen und haette meine neuen Wanderschuhe eingelaufen, bevor ich gleich so einen Trip gemacht haette… hab mir ne Richtig fette Wunde an beiden Beinen zugezogen… naja das naechste mal bin ich schlauer!

DCIM101GOPRO

Zum entspannen fuhren wir dann noch zu einem Fluss um unseren Fuessen eine kleine Kur zu geben. Man kann dort direkt von der Strasse ( die ca. 7 Meter oberhalb liegt) von einem Felsen in den Fluss springen. Ne Menge Spass!! 🙂 (Hab ich aber nicht gemacht wegen meiner Wunde)

Da Marshall ( so heisst der Kanadier) den Wagen am naechsten Tag wieder in Auckland zurueckgeben musste, hatte ich keine Moeglichkeit mehr nach Hahei zurueckzukommen, vonwo ich am Morgen los bin. Aber ich musste irgendwie dorthin zurueck, weil dort mein Bus am Montagmorgen losfuhr und ich schon einen Sitzplatz gebucht hatte. Allerdings war ja erst Samstag und ich hatte noch etwas Zeit. Also fuhren wir nach Thames, wo ich auf meiner Reise nach Hahei schon durchgekommen war. Wir fanden zwei Betten im Sunset Backpackers, einem kleinen gemuetlichen Hostel mit einer seehr grimmigen Besitzerin …. wie gesagt das Hostel war super und es gab sogar freies Internet aaaber diese Frau…. ich sags euch… ein Hausdrache…. womoeglich war sie schon so gestresst mit den ganzen Backpackern, dass sie ihrem Aerger mal Luft machen musste. Wir kamen wohl grad zum rechten Zeitpunkt! Jedenfalls war sie durch das ganze Hostel zu hoeren an dem Abend… auch unter anderem weil ich das Balkongelaender fuehr meine SAUBERE Waesche “missbrauchte”… ahja und Essen und Trinken war verboten in den Zimmern… aber niemand hielt sich wirklich dran… 🙂 wir sind halt alles unartige ,junge ,unbelehrbare Reisende! Ich hatte in der Nacht noch vier Schweizer auf meinem Zimmer, die sich allerdings mit ihrer “schweizer Offenheit” sehr zurueckhielten mir gegenueber. Dann lieber ab in naechste Zimmer und mit lockeren Leuten aus Belgien, Kanada und Alaska bei einem Bier tolle Stories erzaehlen. Der Typ aus Belgien reiste seit seiner Ankunft in Neuseeland immer per Anhalter durch das Land und er war es auch der die lustigsten Geschichten zu erzaehlen hatte. Aber darauf werd ich nun nicht weiter eingehen.

Am naechsten Morgen fuhr Marshall dann weiter nach Auckland und ich musste schauen wie ich wieder an die Ostkueste kam. Aber wie es der Zufall so will hielt genau der Straybus (mit dem ich durch Neuseeland reise) vor dem Supermarkt in dem ich gerade eingekauft hatte. Da ich ein Jahresticket habe kann ich einfach mitfahren sofern ein Platz frei ist. Ich hatte Glueck! Also wieder ab nach Hahei, langsam hatte ich aber genug von dem Ort, ich wollte endlich weiter! Wir machten nochmal einen Abstecher zum Hot Water Beach. Diesmal bei Tag, was sehr schoen war, da ich ja letztes Mal mitten in der Nacht gegangen war. Das tolle ist, am Tag kann man das Wasser kochen sehen.

DSC00880

DSC00868

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

Der Bus war halb voll mit Hollaendern. Also ich dachte ja dass ich hier vermehrt auf Deutsche treffen wuerde, aber ich muss sagen, dass ich bis jetzt mehr Hollaender und Englaender getroffen habe. Find ich eigentlich sehr gut , da ich so mein Englisch aufbessern kann. Nach einem weiteren sehr leckeren BBQ gings dann ab ins Bett denn es hiess um 6:30 Uhr aufstehen am kommenden Morgen. Warum immer nur so frueh…brrrr… es standen 4 Stunden Fahrt an bis nach Raglan an der Westkueste. Also einmal quer durchs Land. Eigentlich lagen wir im Zeitplan doch dann hoerten wir einen lauten Knall. Wir hatten es tatsaechlich geschafft einen unserer Busreifen zu schreddern… Das hiess ein ungewollter 1,5 Stunden Aufenthalt in Hamilton. Doch bis dahin waren es noch 15 Minuten Fahrt… und ich sass genau ueber dem Fahrwerk und die Gummiteile schlugen mit einem lauten Krachen gegen den Unterboden. Ich hab echt gedacht, dass der Boden iwann nachgibt und ich en Stueck Reifengummi ins Gesicht bekomme…. Aber dazu kam es natuerlich nicht.

Also Hamilton zu Fuss erkunden solang der Bus in der Werkstatt war. Naja ich muss sagen, dass mir Hamilton gar nicht gut gefaellt. In weiten Teilen etwas heruntergekommen, nur das Stadtzentrum ist ganz Nett. Der Bus war wieder Fahrbereit und es konnte weitergehen. Vor Raglan noch ein kurzer Zwischenstopp. Dazu muss ich glaub nicht viel sagen, schaut euch einfach die Bilder an. 🙂

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

In Raglan angekommen bezogen wir unsere Zimmer in der Kariori Lodge, einem Hostel mitten im Urwald. Wir mussten erst eine 1 Km lange Schotterpiste hochfahren bis irgendwann ein paar Huetten auftauchten. Ein sehr schoener Platz um zu bleiben mit einem herrlichen Blick von unserer Veranda mit Haengematte 🙂

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

Raglan gilt als das “Surfers Paradise” von Neuseeland und normalerweise hat es dort auch die Besten und laengsten Wellen. Perfekt um surfen zu lernen. Aber ich habe in den 4 Tagen nie perfekte Bedingungen gesehn, sodass ich nie surfen gegangen bin. Leider… naja ich komme auf dem Rueckweg sicher nochmal in Raglan vorbei. Am Abend fuehren wir dann noch in die Stadt und gingen Fish’n’Chips essen. Natuerlich fangfrischen Fisch!! Sehr lecker!

DCIM101GOPRO

Den Abend liess ich mit den Hollaendern zusammen ausklingen. Ein Sunset-Bier trinken nahe unserem Hostel.

DCIM101GOPRO

DCIM101GOPRO

Wir spielten Karten mit etwas anderen Regeln.. Es war einer der witzigsten Abenden bisher 😀

Die restlichen Tage verbrachte ich eigentlich nur mit relaxen und nix tun 🙂 Die Gruppe, mit der ich gekommen war, fuhr dann am naechsten Morgen weiter. Ich blieb noch zwei Naechte und huepfte dann auf den kommenden Bus auf. Wieder eine neue Gruppe, wieder neue Gesichter, es ist echt anstrengend soviele neue Leute kennenzulernen, auch wenn es natuerlich super interessant ist!! 🙂 Und natuerlich wieder die Haelfte Hollaender.. was ist blos los?! 😀

Aber die Gruppe war sehr cool, eine der besten die ich bis jetzt erwischt hatte.
Weiter ging es auf unserem Road Trip durch New Zealand. Ab zu den Waitomo Glow Worm Caves. Darauf freute ich mich schon lange. Eigentlich ist es eine Hoehlenwanderung wie jede andere auch, nur dass in diesen Hoehlen Hunderttausende von Gluehwuermchen die Decken und Waende bevoelkern. Es ist Stockfinster und man faehrt in einem Schlauchboot durch die Hoehlen. Es ist muxmauschenstill, nur das Rauschen des unterirdischen Wasserfalls ist zu hoeren und dann diese vielen Lichter ueberall. Als haette jemand hundertausende LED’s in der Hoehle verbaut, mit dem kleinen Unterschied, dass dort unten alles lebt. ein unbeschreiblicher Moment sag ich euch!!

Spellbound a closer look at glowworms

Spellbound Glowworms at end of cave

Spellbound's red raft and glowworms

Ich moecht euch noch kurz was zum Leben eines dieser Gluehwuermchen erzaehlen. Eigentlich ist es eine traurige Geschichte! Diese kleinen Viecher haengen 8 Monate an der Decke im Dunkeln. Es sind nicht die Wuermer die leuchten sondern, einfach gesagt, ihre Scheisse 😛 Das licht wird durch einen biochemischen Prozess erzeugt und besteht aus 98 % Licht und 2% Waerme. Also eigentlich ideal fuer ein Stromsparendes Zuhause 😛 Nur muesste es dann zuhause dunkel und feucht sein… lassen wir das lieber! Nach 8 Monaten an der Decke haengen verpuppen sich die Wurmer und werden kurz darauf zu kleinen Fliegen. Leider hat ihnen Mutter Natur keinen Mund geschenkt… sehr traurig!! Das heisst sie sterben nach ca. 48 Stunden… aber nicht durch den Hungertod, sondern sie fliegen zu den vielen kleinen Lichtern und verfangen sich in den klebrigen Faeden. Fakt ist sie werden von ihren eigenen Kindern gefressen… und so wiederholt sich dieser kleine Kreislauf seit nun tausenden von Jahren. Wenn man das so liest klingt es irgendwie schon wieder witzig…
Nach 4 Stunden war die Tour dann zu Ende.

Es ging ohne nennenswerte Vorkommnisse zum naechsten Halt fuer diese Nacht, nach Mourea. Das war wohl der spannenste und kulturellste Stop meiner bisherigen Reise. Wir blieben eine Nacht bei den Maoris, Assen zusammen und durften sogar in deren “Meeting House” uebernachten. Fernab vom dem ganzen kommerziellen Tourismuszeugs! Die Willkommenszeremonie war sehr speziell und tiefgreifend. Ohne diese Zeremonie haetten wir gar nicht auf das Areal gedurft. Aber darueber kann ich euch dann ein anderes Mal erzaehlen. Leider durfte ich keine Fotos machen weil das alles sehr heilig ist fuer Die. Und ich respektiere das! Nach dem Essen gingen wir alle Zusammen in den Wald um etwas ueber die Bedeutung des Kaituna Rivers fuer die Maoris zu lernen. Es ist ein sehr spiritueller Ort da sie dort ihre Angehoerigen beerdigen. Gleichzeitig war die Begehung auch ein kleiner Vorgeschmack auf das White Water Rafting das man auf dem Fluss betreiben kann. Dies soll allerdings nicht ueber die spirituelle Bedeutung hinwegdeuten.

Das Dorfoberhaupt gab uns dann noch eine kleinen Crashkurs in Sachen Heilpflanzen und Pflanzenkunde. Erinnert ihr euch noch daran, dass ich mir diese Wunde beim wandern zugezogen hatte?! Da sie noch nicht verheilt war fragte ich das Dorfoberhaupt, ob er vllt ein traditionelles Mittel dagegen haette. Um ehrlich zu sein ich wollte es einfach nur mal ausprobieren, ich hatte wenig Hoffnung, dass es irgendetwas helfen wuerde. Aber warum nicht gleich auch den traditionellen Weg waehlen wenn man schon bei den “Ureinwohnern” zu Gast ist. Ich schreibe Ureinwohner in Anfuehrungszeichen, weil die Maori nie von Anfang an Neuseeland besiedelt haben sonder nur die ersten Einwanderer waren, Jahrhunderte vor den Europaeern. Ich legte also diese Blaetter in heisses Wasser bis sie weich waren und dann auf die Wunde, dann noch mit Klarsichtfolie umwickelt und ueber Nacht ruhen lassen.
Am abend gab es dann noch Vorfuehrungen mit Tanz und Musik. Wir Jungs mussten dann noch den “Haka” lernen und vorfuehren. Einen alten Kriegstanz. Sehr Amuesant fuer die Zuschauer und etwas peinlich fuer uns, da wir nur 7 Jungs, aber 22 Frauen in unserer Gruppe waren. Aber es war super!! Wir hatten unser Schlafgemach im “Meeting House” zurechtgemacht. Sehr speziell, weil sonst keine “Touristen” nichtmal einen Fuss hineinsetzen duerfen. Ahja man darf das Haus nur Barfuss betreten. Es wird fuer alle moeglichen Zeremonien benutzt, von Beerdigungen bis hin zu Geburtstagen und Hochzeiten. Frueher wurde ein ganzes Jahr getrauert wenn ein Mitglied gestorben war und sein Leichnam in dem Haus aufgebart. Die lange Trauerzeit deswegen weil aus dem ganzen Land Maoris angereist kamen. Heutzutage wird die Trauerzeit auf drei Tage verkuehrzt wegen der schnelleren Fortbewegung durch das Auto.
Wir lagen dann also alle in unseren Schlafsaecken und die Familie blieb noch eine Weile bei uns. Wir konnten Fragen stellen und sie erzaehlten ueber ihre Kultur. Es war ein sehr persoenlicher Abend und eine sehr spezielle Atmosphaere. Wir sind nun ofiziell in deren Familie aufgenommen und ich kann jederzeit zurueckkehren und dort unterkommen. Echt sehr speziell!

DCIM101GOPRO DCIM101GOPRO

Der Morgen der Abreise: Noch ein paar Gruppenfotos und eine herzliche Verabschiedung bevor es weiter nach Rotorua ging.

So und nun bin ich fix und fertig…. hoffe das haelt euch wiederetwas hin bis zum naechsten Post 😉  ich schreibe euch wieder!! Haltet die Ohren steif!

2 responses to “Auf und ab. Heiss und kalt. Vor und zurueck. Hin und her.

  1. Manuela

    Hi 🙂 , danke für den mega interessanten Post mit den vielen tollen Photos 🙂 ! Ich schreib dir grad noch eine mail. Viele liebe Grüsse 🙂 ! Mama

  2. Jadran Sikic

    Moin Graf

    Mensch, deine Ferien sehen ja abartig Haamer aus! Geniesse es weiterhin und alles gute!

    Ps: Cooler Blog! Sehr ausführlich ;))

Leave a comment