Cruisen ueber den Surf Highway und Route 66 meets Highway 1

“Kia ora” nach Europa! Das heisst soviel wie “Guten Morgen” oder “wie gehts”! 🙂

Es liegen knapp 200 Km vor uns auf der heutigen Etappe vom New Plymouth nach Wanganui. Das Wetter ist mal wieder bescheiden. Der Vulkan wieder in den Wolken. So schade , hab mich auf ein paar tolle Bilder gefreut. Naja kann man nix machen.

Der erste Teil fuehrt uns entlang der Westkueste in einem Bogen um die Landzunge herum. Eigentlich hat man die gesamte Fahrt einen herrlichen Blick auf den Mt. Taranaki. Eigentlich…. wir sind trotzem guter Dinge! 🙂 Der Highway hat seinen Namen von den viele Surf Spots, die es hier entlang der Kueste gibt. Es ist sehr huegelig. Auf der einen Seite das weite Meer, auf der andern die Auslaeufer des Mt. Taranaki National Park mit den gruenen Palmenwaeldern.

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Wir “mussten” immer wieder den Highway verlassen und kleine Seitenstrassen bis ans Meer fahren. Es gibt einfach soviele tolle Buchten, steile Felskuesten und einsame Straende. Das raue Wetter machte das alles noch interessanter und lebendiger. Der Nebel der ueber den steilen Kliffen hing, dazu die raue See, der starke Wind! Einfach toll!

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Das Land um den Vulkan herum sieht ziemlich merkwuerdig aus. Ueberall erheben sich kleine Huegel, Geometrisch fast perfekt, wie kleine Kuppeln. Alles ist gruen, wobei ich so ein Gruen noch nie gesehn habe. Es kommt mir viel intensiver vor als das Gruen der Wiesen zuhause. Schon komisch an was man alles so denkt, nicht?! naja jedenfalls sind diese Huegel ueberreste von kleinen Lavadomen, Laharen und pyroklastischen Stroemen, die nach jedem Ausbruch den Berg herunterrasten. Teilweise kommt einem das ziemlich gespenstisch vor. Man sieht immer Mal wieder vereinzelte Farmen und zerstoerte, verwitterte Haeuser. Wie aus einem Horrorfilm. Lag wohl auch am schlechten Wetter, dass das so einen Eindruck auf mich machte. Auf der gesamten Strecke gibt es immer wieder alte Leuchttuerme mit bedeutendem geschichtlichen Hintergrund.

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Je weiter wir wieder nach Sueden fuehren, desto mehr aenderte sich die huegelige Landschaft hin zu weitem Farmland. Auf der Strecke liegt noch eine Air Force Base (zumindest kreisten die ganze Zeit Helikopter und Schulflugzeuge rum). Mein Fliegerherz haette natuerlich sofort angehalten. Aber wie hatten ja noch etwas Weg vor uns.

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Gegen Nachmittag kamen wir in Wanganui an. Eine vergleichsweise grosse Stadt, dort wo der Whanganui River ins Meer muendet. Er ist der einzige komplett befahrbare Fluss Neuseelands. Auf ihm kann man auch Einen der beruehmten 9 Great Walks machen. 7 oder 8 Tage mit dem Kanu durch den Neuseelaendischen Urwald. Muss ich unbedingt im kommenden Sommer machen.

Eigentlich hatten wir uns schon ein Hostel ausgesucht, laut Lonely Planet nicht allzu teuer….naja das war das erste Mal dass der Reisefuehrer nicht die Wahrheit gesagt hat hehe. Wir endeten bei einem “teueren” moechtegern Hotel fuer 44 Dollar pro Nase/Nacht….! Eindeutig zu teuer. Nach weiterem Suchen fanden wir ein kleines Hostel am Fluss. ” Tamaras Backpackers “. Wir beide waren so K.O. und gingen um halb 8 abends schlafen.

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Am kommenden Morgen gings nach dem Auschecken ein bisschen in die Stadt bevor wir weiter nach Palmerston North fuhren. Das Wetter, wieder bewoelkt und sehr windig.

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Gegen Nachmittag gings dann weiter nach Sueden. Diesmal nur knapp 100 km Fahrt. Die Strecke fuehrte recht unspektakulaer durch Farmland. In der Ferne konnte man schon den Hohen Gebirgszug der Taurara Range sehen. Ausser Schafen und riesen verschnoerkelten Baeumen, die uns beide sofort an die “Ents” im Film “Herr der Ringe” erinnerten (die sahen echt so aus) gab es nichts wirklich aufregendes auf der Strecke. So ziemlich jeder Ort den wir durchfuhren bestand aus 2 oder 3 Haeusern, wenn es ein “groesserer” Ort war, gab es noch eine Tankstelle und ein paar Shops…das wars… da unten ist echt nix los! Unser “Fruehstueck” kauften wir in einem kleinen ( eher winzigen) Laden an der Strasse.  Daneben heruntergekommene Haeuser und verschrottete, verrostete Autowracks im “Garten”.

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Naechster Stop war dann Palmerston North. Was soll ich sagen…. hier gefiehls mir ueberhaupt nicht. Eine grosse, haessliche Stadt…Wir checkten in einem kleinen Hostel ein. An der Tuer ein Schild, dass wir doch bitte in den Hinterhof kommen sollten. Dort schraubte der Besitzer an kleinen einsitzigen Rennwagen herum. Er war schon etwas aelter und etwas grummelig. Ich haette ihn gerne noch mehr ausgefragt ueber die ganze Sache aber er war sehr kurz angebunden und wie ich fand, unfreundlich. Das einzige was ich aus ihm herausbekam war, dass er 9 dieser kleinen Rennwagen besitzt und damit auch “beruflich” Rennen faehrt. Naja wir gingen ein bisschen die Stadt erkunden, wenn wir schonmal da waren.  Ich konnte mir eeendlich wieder eine neue Digital Kamera kaufen. Meine Alte ging ja schon in der zweiten Woche in Neuseeland kaputt….Grrr.

Wie gesagt, die Stadt ist nicht schoen, es gibt kaum gruene Flecken, nur einen kleinen Park am Fluss…. das wars… ehrlichgesagt hatten wir auch keine Lust mehr irgendwie noch weiter zu laufen. Der Abend endete damit, dass mir noch ein Vogel auf den Kopf schiss…. ich wollte nur noch ins Hostel und unter die Dusche. Wir trafen dann noch einenTypen der aus Neuseeland kommt, aber in Deutschland beim 1. Fc Rostock professionell Fussball spielt oder gespielt hat. So ganz genau hab ich das nicht verstanden. Ich schlief auf einem “Koenig der Loewen” bezogenem Kissen. Wow aufregend… dann noch einen kleinen Mitbewohner im Zimmer entdeckt, eine grosse Gottesanbeterin. Auschecken und nix wie weg von hier.

Das Wetter war richtig schoen. Greller Sonnenschein, milde Temperaturen, perfekt um endlich nach Wellington zu fahren. Die Fahrt fuehrte uns auf dem Higway 1 bis runter nach Wellington. Dieser Highway fuehrt einmal von Cape Reinga ganz im Norden bis runter an das suedlichste Ende der Suedinsel, quer durch ganz Neuseeland. Deshalb wird er auch gerne “Route 66” genannt. Eine richtig tolle Strecke.

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Wir goennten uns ein richtiges American Breakfast mit einem reisen Milkshake in einem richtigen Diner irgendwo in einer kleinen “Stadt”. Tolle Landabschnitte, immer die grosse Bergkette im Blick.  Das letzte Stueck des Highways fuehrt direkt am Meer entlang und durch in den Berg gehauene Abschnitte. Das erinnerte mich sofort daran, als wir bei Los Angeles durch die Hollywood Hills fuhren. Mir gings soooo gut. Die Aussicht aufs Meer, das tolle Wetter, mit offenem Fenster fahren, den milden Wind geniessen, endlich wiedermal in eine Stadt zu kommen. Einfach toll!! Ich wusste, dass ich dort wieder ganz viele Leute treffen wuerde, die ich aus Taupo kannte und mit denen ich gearbeitet hatte. Eine Art Taupo Reunion Party. Das ist uebrigens das Stichwort fuer meinen naechsten Post! PARTY….. koennt gespannt sein! Es gibt wieder abnormal witzige Geschichten, die mir und anderen Leuten passiert sind 😀

Bis dahin…ciaooooo 😀

Kleine Stadt, grosser Vulkan, schwarzer Strand und Maerchenwald.

Wiedermal ein kleines Update von meiner Reise! 🙂

Da sind wir also nun… in New Plymouth. Nach einem gemuetlichen Abend gestern mit feinem selbstgekochtem und den anderen Hostelbewohnern und einer guten Nacht gings Heute gegen Mittag los in die Stadt. Haben bis 14 Uhr gepennt. Darf auch mal sein. Das Wetter ist bescheiden, durchwachsen, bewoelkt, windig und ziemlich frisch.

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Wie in jeder Stadt wo ich neu ankomme geht es erstmal ins I-Site, das Informationscenter. Mal abchecken was man hier so alles machen kann. Ist echt ne super Sache! Danach haben wir noch das letzte Tageslicht ausgenutzt und sind an die Waterfront gelaufen. Es war so ein tolles Gefuehl endlich wieder am Meer zu sein, nachdem ich fast 9 Wochen im Landesinneren verbracht habe. Der Geschmack der salzigen Luft, das Gekreische der Moewen, das Rauschen der Wellen, dazu der stramme Wind. Ich hab mich richtig lebendig gefuehlt. Einfach dazustehen und bis zum Horizont schauen, die unendliche Weite geniessen! Ich habe an nichts gedacht und gleichzeitig schwirrten mir soviele Gedanken und Erinnerungen durch den Kopf.

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Die Stimmung ueber dem Meer war echt toll. Regenschauer und Sonnenstrahlen die immer wieder durch die Wolken brachen. Wir konnten den enormen Regenschauer langsam ueber das Meer zu uns kommen sehen. Also schnell irgendwo rein was essen, hatten eh verdammt Kohldampf. Den Abend verbrachten wir wieder im Hostel. Ganz gemuetlich so zusammenzusitzen, wenn derweil draussen der staerkste Regen herunterprasselt. Das Bett wird immer etwas mehr unbequem, die Matrazte ist so durchgelegen…. und ueberall die kleinen verf&*#ten Biester!!!! aaaahrg!! Die stechen sogar durch meine Socken und treffen natuerlich genau die Adern. Konnte zeitweise nicht mehr einschlafen, weil es so gebrannt und gejuckt hat. Um meine ganzen Knoechel herum war alles angeschwollen und verkrusteter Stich mitten auf meinem Fuss. Nichtmal Salbe hilft gegen das jucken. Will mir gar nicht vorstellen wie das auf der Suedinsel im Sommer werden soll mit den ganzen “Sandflies”!

Am naechsten Tag wieder bis Mittag gepennt….eieieiei….. aber was solls 🙂 Herrlicher Sonnenschein und ein paar Wolken, angenehm mild. Perfekt!

Das Hostel….

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Die Katze die dachte das Haus gehoehre ihr…

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Das Haushuhn…

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Leider versteckte sich der Vulkan weiter in den dichten Wolken um ihn herum. Es scheint fast so als ob er seinen eigenen Willen hat. Vielleicht hatten wir ja in ein paar Tagen mehr Glueck. Also wieder ab zum Meer. Ich liebe es einfach!! 🙂 Ich kann euch den Coastal Walk empfehlen. Er ist 11 Km lang und fuehrt einmal die komplette Waterfront in New Plymouth entlang. Wir sind allerdings nur die 5 Km bis zum “Paritutu Rock” gelaufen, einem erkalteten Lavadom eines frueheren Vulkans. Vorbei am Hafen und den Industrieanlagen…naja wems gefaellt.  Man kann den Felsen hinaufklettern, wobei “klettern” keines Falls untertrieben ist. Der “Weg” hat eine Steigung von teilweise ca. 50 Grad. Es gibt nur eine Eisenkette an der man sich hochziehen kann. Anders koennte man manche Abschnitte gar nicht hochkommen. Der Aufstieg dauert ca. 20 Min. also gut machbar und oben angekommen wird man mit einer unbeschreiblichen Aussicht belohnt!! Einfach sagenhaft!! Eine 360 Grad Sicht ueber das unendlich weite Meer, New Plymouth, Mt. Taranaki ( leider immernoch in Wolken) und den Hafen.

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Aufstieg Paritut Rock! Was fuer eine Aussicht!!

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Auf den beiden kleineren Felsen leben Seeloewenkollonien 🙂

Paritutu Rock ist so 200 -300 Meter hoch schaetze ich und wir entschieden uns noch den Sonnenuntergang von hier oben zu geniessen…. Was soll ich sagen…. so etwas schoenes hatte ich davor noch nie gesehn. Aber schaut selbst! Die Stimmung war einfach unbeschreiblich, man hat sich so klein und unbedeutend gefuehlt und mir wurde mal wieder bewusst wie toll und einzigartig das Leben ist. Ich habe einfach an nichts gedacht, nur den Moment genossen. Das war echt Balsam fuer die Seele! Klingt vielleicht etwas kitschig, aber wers nicht erlebt hat kanns nicht nachvollziehen.

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In dieser Nacht tobte wohl das schwerste Unwetter, dass ich seit langem erlebt hatte. Unbeschreiblich starker Regen….

Der naechste Tag war sehr faul, eigentlich wollte ich das Champions League Halbfinale anschauen, durch die Zeitverschiebung haette ich aber um viertel nach 6 Uhr am Morgen aufstehen muessen… es regnete den ganzen Tag… konnte mich nicht aufraffen…. ein weiterer fauler Tag in Neuseeland.

Am Abend trafen wir auf weitere Zuzuegler… drei Backpacker aus Deutschland, war sehr gemuetlich, Wir sassen zusammen und spielten Gitarre.

Am naechsten Morgen hiess es vergleichsweise frueh aufstehen. 10 Uhr… baehh.  Wir mussten unser Zeug packen und auschecken. Aber das Wetter war suuuper. Greller Sonnenschein und fast schon warme Temperaturen. Blauer Himmel und ein paar Wolken. Eigentlich wollte ich so gerne auf den Gipfel des Mt. Taranaki klettern, da das Wetter aber immer so schlecht war fiel das wortwoertlich ins Wasser! Ausserdem haetten wir um 5 uhr aufstehen muessen und wer konnte schon ahnen, dass es so schoen werden wuerde. Also musste ein neuer Plan her. Wir wollten auf jedenfall so nah wie moeglich an den Berg heran, das Wetter versprach eine gute Sicht. Also nichts wie los .

Die Dawson Falls waren unser Ziel. Vom Vulkan fliessen hunderte kleiner Fluesse herunter. Am Fuss der Berges haben die erkalteten Lavastroeme teilweise duzende Meter tiefe Schluchten und Kliffe gebildet. Das heisst jede Menge kleiner und grosser Wasserfaelle. Fur mich ist Neuseeland das Land der Wasserfaelle. Und die richtigen Grossen erwarten mich erst noch auf der Suedinsel.

Es waren rund 40 Minuten Autofahrt bis zu Einem von Drei Startpunkten fuer jegliche Wanderungen rund um den, und auf den Berg. Man muss nichtmal auf den Gipfel klettern um die einzigartige Natur zu erleben.

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Als wir am Morgen losfuhren versteckte sich der Berg noch in den Wolken. Doch je naeher wir heranfuhren umso klarer wurde die Sicht. Als haette der Wettergott nur auf uns gewartet, oder vllt auch der Gott “Taranaki” himself! 🙂 Die Waelder unterhalb des Vulkans sind einzigartig. Es ist so, als laufe man durch einen Maerchenwald. Es kam mir fast so vor wie in Herr der Ringe. Es war teilweise total still, nichtmal die Voegel hat man  zwitschern hoeren. Nur das Plaetschern des Baches war zu hoeren. Es fuehrt ein kleiner Pfad vorbei an komisch wirkenden Baeumen. Total verschnoerkelt und alles ist mit Moos und Farnen ueberwachsen. Entlang des Pfades kann man immer wieder Uberbleibsel der frueheren Zeit entdecken. Ein altes kleines Generatorhaus, das immernoch Strom liefert und durch eine n kleinen Bach angetrieben wird. Alte Schienen und halbverottete Maschinen zum Saegen von Holz. Dann von einem auf den andern Moment wieder im tiefsten Wald. Reissende Sturzbaeche. Zu den Dawson Falls waren es laut Schild nur 10 Min Fussweg. Irgendwie haben wir einen andern Weg genommen und waren nach 30 Min immernoch nicht dort. Aber es hat sich gelohnt. Ich hab in meinem vorherigen Post ja schon geschrieben: Selbst jeder Umweg wird belohnt! 🙂

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Der Weg fuehrte Auf und Ab, entlang eines Flusses und nach einiger Zeit konnte man schon das laute Rauschen des Dawson Falls hoeren. Man konnte einen steilen Weg runterlaufen bis zum Fuss des Wasserfalls. Keine Absperrung, gar nichts. Einfach nur pure Natur! Herrlich 🙂 Ich genoss einfach den Augenblick. Konnte alles ausblenden, setzte mich auf einen Stein in Mitten des Baches und schaute einfach nur zu wie das Wasser herunterprasselte. Wieder einer dieser Momente, die ich nur hier in Neuseeland erlebe!

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Mittlerweile zogen wieder dichte Wolken um den Berg. Er entschied wohl, dass es genug fuer heute sei. Wir hatten echt Glueck gehabt. Durch den starken Wind am Gipfel formten sich total interessante Wolkenformationen zusammen. Philipp interessierte das weniger, aber ich als Segelflieger war voll fasziniert.

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Wir mussten uns nun nur noch ein neues Hostel suchen fuer die naechsten 3 Naechte. Auf dem Rueckweg nach New Plymouth hielten wir noch schnell am Segelflugplatz an. Leider war unter der Woche kein Flugbetrieb.

Wir fanden ein kleines gemuetliches Hostel am Rande der Stadt mit dem schoenen Namen “Sunflower Lodge”. Am naechsten Tag war das Wetter einigermassen gut fuer die Jahreszeit. Sehr frisch und windig aber ich fuehlte mich sehr lebendig. Ein kleiner Abstecher in ein Vogelschutzgebiet mit einem tollen See. Ich hab selten so einen ruhigen, friedlichen und tollen Ort gesehen. Haette dort den ganzen Tag bleiben koennen. Alle Probleme schienen soweit weg ( naja eigentlich bin ich gerade sowieso Sorgenfrei ) wie oft kann man das schon im Leben sagen ! 🙂

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Die restlichen Tage war das Wetter zu schlecht um irgendwie was zu unternehmen. So ein “schoener” Mix aus Nass-kaltem Wetter…brrrr. Sehr schade, aber naja ich wurde ja in den vorherigen Monaten schon so mit Sonne und Hitze verwoehnt! Am Abend gingen wir noch in einen Pub in der Stadt. Gemuetlich was trinken mit Leuten aus dem Hostel. Nur mal so am Rande erwaehnt, die Matratzen waren Hotelverdaechtig :-D. Naja wenn man seit 4 Monaten auf jeglichen Matratzen geschlafen hat, lernt man den Komfort einer richtig guten immer mehr zu schaetzen hehe.

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Am Montagmorgen hiess es dann erneut packen und Abschied nehmen. Wieder “back on the road” ! Das strengt mittlerweile schon etwas an, soviele Eindruecke und immer wieder woanders. Aber es ist ein schoenes Gefuehl.

Naechstes Ziel… auf dem “Surf Highway” nach Sueden bis Wanganui. Dort eine Nacht schlafen. Weiter den Highway 1 bis nach Palmerston North. Wieder eine Nacht im Hostel dort. Dann endlich das Ende dieser Etappe – Wellington! Juhu! 🙂 Dort werde ich laengere Zeit bleiben.

Ich halte euch auf dem Laufenden !!

Reise durch die vergessene Welt.

Es ist Mittwoch, der 22.April 2013! Mir gehts suuuuper!!! Warum? Weil fuer mich das Wort “Reisen” endlich wieder an Bedeutung gewinnt!

Als ich damals nach Taupo kam dachte ich, ich wuerde nicht laenger als vier Tage bleiben…. aus den vier Tagen sind mit Heute ganze unglaubliche 50 Tage geworden!! Eine unvergessliche Zeit mit tollen Leuten, aber ich habe die letzten Tage gemerkt wie ich immer mehr ungeduldig und hippelig geworden bin. Es geht wieder los! Rucksack packen und auf, neue Abenteuer erleben! Juhu!!!

Diesmal mit dabei ist Philipp. Ich hab ihn im Flugzeug nach Auckland kennengelernt. Nach einer Woche in Auckland hatten sich unsere Wege getrennt. Ich bin damals mit dem Bus weitergereist, er mit dem Auto. Aber New Zealand ist nicht gross nd so trifft man sich immer mal wieder. Nach kurzem vergleichen der weiteren Reiseroute stand fest, wir reisen zusammen nach New Plymouth.

Als wir aus Taupo rausfuhren, hatte ich ein komisches Gefuehl im Bauch. Ein Kribbeln wie ich es jedesmal habe, wenn ich Vorfreude auf etwas spuehre. Die Strasse nach Sueden fuehrt entlang des Sees, der an vielen Stellen steile Klippen hat. Man wird immer wieder dran erinnert, dass es ja eigentlich ein Vulkankrater ist. Teilweise erinnert die Strecke an eine richtige Passstrasse. Herrliche Aussicht ueber den grossen See ist in jedem Fall waehrend der Autofahrt garantiert! Immer wieder tauchen malerische kleine Buchten auf, von der Sonne angestrahlt. Am liebsten wuerde ich alle 50 Meter aussteigen und die tolle Landschaft geniessen, oder zumindest nur ein einziges Foto machen ( das sag ich jedesmal…. komisch wieso hab ich dann schon ueber 7000  Bilder gemacht seit ich in Neuseeland bin) 🙂

Aber die Fahrt musste weitergehen. Immerhin hatten wir noch 6 Stunden Fahrt vor uns… und die Strecke wuerde besser weden als wir es uns je ausgemalt haetten koennen. Nach einer guten Stunden kamen wir in Turangi an. Nix besonderes und der Burger King dort schmeckt wie scheisse! Also nichts wie weiter auf unserem Roadtrip. Vorbei am Tongariro National Park, mit dem wir ja schon zwei Wochen zuvor gute Bekanntschaft gemacht hatten.

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Am suedlichen Ende des Sees angekommen- eine Sicht wie aus dem Bilderbuch. Postkartenmotiv ueber das Flussdelta des Tongariro Rivers. Wir hatten Glueck, die Sonne stand perfekt und bescherrte uns einen unglaublichen Farbenmix. Das Braun des Schwemmlands, das Blau des Sees, dazwischen Gruentoene und Farben die ich nicht bestimmen kann. Einen Kameraschwenk nach Rechts auf die dicht bewaldeten Haenge des Berges und ich musste zweimal hinschauen. Es wirkte so unrealistisch. Man sieht einfach nur den dichten Wald am Hang und heraus qualmen riesige Dampfsaeulen hundert Meter in die Hoehe. Und ich rede nicht von kleinen Saeulen wie ich sie in Rotorua gesehen habe, sondern dichter Dampf (Wasserdampf). Duzende Dampfsaeulen!  Es scheint als wuerde der ganze Hang jeden Moment abrutschen oder wie nach einem Waldbrand wenn der Boden noch vor sich hin schwelt. Es wirkt sehr instabil, dabei sind wohl ueber den ganzen Hang “hot Pools” verteilt, also Heisse Quellen oder Heisse Schlammloecher. Das war sehr eindruecklich. Die Berghaenge bilden halt einen Teil des ehemaligen Kraterrandes…das erklaert einiges!

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Die naechste Stunde fuehrte uns immer mehr weg von den dichter besidelten Teilen, hinein in das (fuer mich) richtige Neuseeland. Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Highlands in Schottland. Zerklueftete Berge und immer wieder malerische Taeler und reissende Fluesse. Die Berge hier haben eine sehr eigene Struktur. Als haette sie jemand kuenstlerisch mit Hammer und Meisel bearbeitet.

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Und eeendlich nach 2,5 Monaten…. Schafe wohin das Auge blickte 😀  Ich hatte so drauf gewartet endlich die riesigen Schafsherden zu sehen fuer die Neuseeland so bekannt ist, wobei die Herden hier noch klein sind im Vergleich zu denen auf der Suedinsel. Aber gut, immerhin ein Anfang. Auf den  Huegeln mit teilweise 45 Grad steilen Haengen waren hunderte weisse kleine Punkte zu sehen. Schafeeee!!! 😉

Die Strasse schlaengelte sich immer weiter ins Landesinnere. Es ist echt interessant, man faehrt nur 2,5 Stunden und es kommt einem vor als waer man in einer andern Welt. Fast keine Haeuser (wenn dann kleine Farmen) man begegnet wenig Autos, fast keinen Menschen und dann sind da natuerlich noch diese Schafeeee ! Achja wir trafen noch ein paar Truthaehne die wohl grad ihren freien Tag hatten…und gute Nerven, laufen die in Reih und Glied in der Kurve direkt neben der Fahrbahn entlang, muessten so 7 Stueck gewesen sein.

Nachdem wir dann kurz falsch abgebogen und ein Stueck in die falsche Richtung gefahren waren ( was nicht weiter schlimm war, da wir so zufaellig zu einem tollen Aussichtspunkt kamen, von dem man aus das ganze Tal mit seinem unberuehrten Fluss ueberblicken konnte ) ging es nach kurzer Wegweisung durch eine Maori wieder auf den richtigen Weg. Das gute Hier ist, selbst Umwege oder falsche Wege werden belohnt.

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Ab durch Manunui und weiter nach Tamauranui. Tamauranui ist ein kleines verschlafenes Staedtchen. Idyllisch in einem Tal gelegen mit einem Fluss. Da hier nun Herbst ist faerben sich die Blaetter der Baeume in alle Farben. Das unterstreicht diese Idylle noch einmal. Auch weil so ein schoener Tag war mit herrlichem Sonnenschein und eben diesem Herbstfeeling,wenn der Boden nass ist weil es immermal wieder kleine Schauer hat. Kennt ihr das wenn an einem windigen Herbsttag die Luft irgendwie einen eigenen Geschmack bekommt? Klingt komisch und ist schwer zu beschreiben, eigentlich unmoeglich. Ich hab mich jedenfalls pudelwohl gefuehlt! 🙂

Wir hatten die Strecke von Taupo nach New Plymouth zufaellig gewaehlt, es war fuer uns die schnellste Route und generell ist Neuseeland ueberall schoen. Wir bogen also auf den Highway 43 ab. Wir kannten bis dahin nur die Zahl. Darunter ein Schriftzug “Forgotten World Highway”. Klang ja schonmal recht verlockend. Wie ich nun Weiss gehoehrt diese Strasse zu den schoensten Strecken in Neuseeland und wird in jedem Prospekt und Reisefuehrer empfohlen. Und wir zwei planlosen, jungen Chaoten finden sowas natuerlich wieder zufaellig, hehe!

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Ein Kilometer weiter ein zweites Schild, recht klein und unscheinbar, aber was darauf stand war es Wert zu lesen.

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Aber unser Tank war voll, also konnte es losgehen. Weiter gings Bergauf, eine kleine Passstrasse. Links unten im Tal ein reissender Fluss. Die Vegetation aendert sich immer mehr von Baeumen wie wir sie kennen, hin zu Palmen und riesigen Farnen. Dazwischen exotische Nadelbaeume. Wenn man den ersten Bergruecken erklommen hat, eroeffnet sich einem ein ungeahnter Blick ueber das weite Land. Wohin das Auge reicht nur Waelder und Taeler. Da es immer mal wieder leicht regnete hingen Nebelfetzen in den Haengen. Die teilweise tiefhaengenden Wolken und das Sonnenlicht machten die ganze Szenerie noch interessanter.  Also gleich mal aussteigen und fuer ein paar Minuten die Ruhe geniessen. Nur das Rauschen des Windes war zu hoeren. Einfach herrlich. Totale Freiheit!

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Wieder durch ein weiteres Tal mit herrlichen Szenerien. Einfach unbeschreiblich! Wieder einer dieser total gluecklichen Momente hier! 🙂

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Aber es sollte noch besser kommen… ein Stueck des Highways ist naemlich Schotterstrasse. Diesen Abschnitt kann man wohl nicht als Highway bezeichnen. Eher als einspurige Schotterstrasse mit kleinen Buchten zum ausweichen wenn ein Auto entgegenkommt. Die Strasse fuehrt mitten durch den tiefsten Urwald. Links ein Hang, Rechts gehts steil runter in einen reissenden Fluss. Uberall Erdrutsche, teilweise Felsbrocken, gross wie Autoreifen, welche die halbe Fahrbahn versperren und man gerade noch so vorbeikommt. Echt verdammt abenteuerlich!!! Die Strasse fuehrt durch ein tiefes Tal, rechts und links 200 Meter senkrecht aufragende Felswaende, bewachsen mit exotischen Farnen und darunter der Fluss mit Palmen und anderen exotischen Pflanzen. Eine kleine Welt fuer sich und total aufregend!

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Eine Schrecksekunde gab es!  Wir fuhren die Strasse entlang, zum Glueck langsam. Links von uns war der Hang abgerutscht, also fuhren wir weiter in der Mitte. Ploetzlich aus dem Nichts kam uns ein grosser Truck entgegen. Wir konnten grad noch Richtung Hang ausweichen und rutschen etwas auf dem Geroell bis wir zum Stillstand kamen. Der Truck fuhr knapp an uns vorbei…. grad nochmal gutgegangen. Der Abschnitt hatte es echt in sich! Wer erwartet auch schon einen grossen mehrachsigen LKW auf so einer Strasse…

Ein alter Tunnel, gerade so breit fuer ein Auto, makierte das Ende der Schotterstrasse. Danach wieder die Highlands, als waeren wir nie woanders gewesen. Der Urwald ist nichtmehr zu sehen. Von jetzt auf nacher die Welt gewechselt… so kams einem vor, echt verrueckt!

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Noch zwei Stunden Fahrt…. und es wurde langsam dunkel. Wieder eine Kurvige Passstrasse hoch…. wieder runter in ein Tal, dann das selbe nochmal, hoch runter…. mir wurde schlecht. Diese Strecke in der Dunkelheit zu fahren hat echt was fuer sich 🙂 Es lagen leichte Nebelschwaden ueber den Feldern und ueber dem Moor, die Luft war sehr feucht und es roch eigenartig, nur das Rauschen des Flusses war zu hoeren,   wir hatten fast Vollmond. Es war ein total seltsames Gefuehl. Wie gern ich das beschreiben wuerde… ich kann es nicht. Aber es war eines der schoenen Sorte..irgendwie. Hier und da ein verlassenes Haeuschen, sonst nichts und um uns herum diese komisch wirkenden Huegel… nur eine einsame Bahnlinie schlaengelte sich durch das Tal. Die Gleise waren manchmal kaum zu sehen und von Gras und Pflanzen ueberwuchert. Keine Schranken , gar nix. Aber es war eine intakte, regulaere Bahnstrecke. Das sind dann wohl die Unterschiede zu Mitteleuropa.

Teilweise war es so dunkel, dass man nichtmal mehr 2 Meter weit sehen konnte, haetten wie nicht die Autoscheinwerfer angehabt. Die Taeler und Haenge sind sehr tief und schroff und man sieht selbst bei Vollmond nur sehr begrenzt bis gar nix. Der verabschiedete sich dann auch irgendwann hinter Wolken.

Es kam mir vor als waeren wir schon die ganze Nacht durchgefahren. Die Zeit verging hier irgendwie langsamer und mich ueberkam wieder so ein seltsames unwirkliches Gefuehl. Ich kann nicht sagen ob es schoen oder weniger schoen war. Ich war einer der gluecklichsten Menschen, aber da war noch was anderes, was ich bis heute nicht beschreiben kann. Vielleicht ist die Tatsache, dass der Whanganui River, die Taeler und der Urwald aussenherum, heilige ,spirituelle Orte der Maoris sind doch gar nicht so weit hergeholt. Das zu lesen mag komisch sein, aber es zu erleben ist nochmal eine ganz andere Geschichte, glaubt mir.

Wie gesagt, es kam mir vor als waeren wir schon durch die ganze Nacht gefahren, dabei war erst 6 Uhr Abends. Aus dem Nichts tauchte ploetzlich ein kleines Dorf auf. Ein paar alte Haeuser am Strassenrand. Ein alter Saloon, das Whangamomona Hotel, da wo die Strasse eine steile Kurve machte. Davor sassen zwei alte Herren und spielten Schach. Das ist mir irgendwie noch gut im Gedaechnis erhalten. Wir waren an einem ganz besonderen Ort angekommen, aber das wussten wir nicht 😀 Haetten wir die Geschichte des Ortes gekannt, waeren wir wohl eine Nacht dort geblieben. Ich hab mal ein bisschen nachgelesen und moecht euch ein paar interessante Fakten nicht vorenhalten.

Whangamomona ist ein kleiner Ort in Neuseeland, der aus Protest zur Verwaltungsreform der Regierung, in der die Gemeinde je zur Hälfte zwei unterschiedlichen Verwaltungsregionen zugeordnet wurde, 1989 seine Unabhaengigkeit ausrief, sich zur Republik erklärte und dies seitdem alle zwei Jahre mit einem Volksfest zelebriert und feiert.

Da sie mit den langwierigen bürokratischen Prozessen desStratford County Councils (Verwaltung des Stratford County) unzufrieden waren, erklärten sich die Bewohner von Whangamomona 1908 für autonom und unabhängig und gründeten ihren eigenen Whangamomona County Council. Der Ort entwickelte sich bis zur großen Flut im Jahre 1924. Nach den Zerstörungen durch das Hochwasser verließen viele Einwohner den Ort, mit der Folge des beginnenden wirtschaftlichen Niedergangs. Nach knapp 50 Jahre Wirtschaften mit klammen Kassen, gab man im Jahr 1955 schließlich die Eigenständigkeit auf und wurde wieder dem Stratford County Council zugeordnet. Der große Einbruch kam aber in den 1960ern und 1970ern. Die Eisenbahnlinie, die auch den Ort durchkreuzte und während ihres Baus den Menschen Brot und Arbeit gab, war fertiggestellt. Viele verloren ihren Job und zogen fort. Ende der 1970er Jahre war die Bevölkerung um 70 % geschrumpft.

So existieren unter anderem noch die 1903 erbaute Community Hall, die von 1904 bis 1911 als Schule verwendet wurde, das 1911 erbaute Gebäude der Bank of Australasia, welches eher einem normalem Wohnhaus gleicht, das 1912 errichtete Postgebäude, welches bis zur Schließung im Jahre 1988 als Postamt gedient hatte, und natürlich das Whangamomona Hotel, welches 1902 als Gaststätte eröffnet wurde und nach der Zerstörung im Jahre 1910 durch ein Feuer (1911) in seiner noch heute bestehenden Form neu errichtet wurde. Nach dem Ausbruch der Spanischen Grippe in Neuseeland wurde das Hotel ab 1919 für die Region zwischenzeitlich als Krankenhaus genutzt. 1975 wurde der Hotelbetrieb gänzlich eingestellt und das Gebäude nur noch als Gaststätte mit Veranstaltungslokal für die Region genutzt.

1984 wurde das Hotel wieder in Betrieb genommen und gilt seit 1989 als Zentrum der “Rebellion” gegen die Regierung in Wellington. Aus Protest gegen die bürokratische Entscheidung, eine Hälfte der Gemeinde der neu gebildeten Region Manawatu-Wanganui zuzuordnen und die andere Hälfte in der Region Taranaki zu belassen, rief man am 1. November 1989 die Unabhängigkeit aus und erklärte Whangamomona zur Republic of Whangamomona.

Die Republik hatte bisher vier Presidenten. Der erste President war Ian Kjestrup, er diente die ersten 10 Jahre und wurde damals ohne sein Wissen gewaehlt. Auch eine Moeglichkeit 😀 Der zweite President war Billy Gumboot the Goat, ja ihr habt richtig gelesen…eine Ziege! Das erste gewaehlte Tier. Billy gewann die Wahl nachdem er die Wahlzettel seines Gegners gefressen hatte. Leider starb er in seinem Buero nach 18 Monaten im Amt.

Als dritter President wurde Tai the Poodle in die Regierung gewaehlt…ja ein Pudel diesmal! 🙂 Er gab allerdings den Regierungssitz nach nur einem Jahr ab, als er nur knapp einem Mordanschlag entging und nicht mehr ganz zur Besinnung fand. Letzer gewaehlter und amtierender President von Whangamomona ist Murt “Murtle the Turtle” Kennard. Er gewann gegen Ian Kjestrup un einen Transvestit namens “Miriam”. 2009 wurde Murt mit nur einer Stimme gewaehlt und 2011 per Durchmarsch der politischen Partei.

Es gibt Stimmen, die bezeichnen den Ort heute als Geisterstadt, aber alle zwei Jahre kommen mehrere Tausend “Bürger der Republik” zusammen und zelebrieren die Unabhängigkeitserklärung von 1989 mit einem Volksfest. In den dazwischen liegenden 729 Tagen kommen Touristen in den kleinen Ort, bleiben für ein paar Fotos und machen sich weiter auf den Weg. So wie wir… schade eigentlich! Ein winziger Ort voller Geschichte! Ich frage mich ob ich hier einen Stempel in meinen Pass bekommen haette, bin ja schliesslich eingereist und wieder aus der Republik ausgereist hehe.

Nachdem wir dann noch fast in eine Kuh gecrasht sind (es klingt lustiger als es wirklich war). War garnicht so ohne und haette mit schweren Verletzungen enden koennen. Wir fuhren das letzte Stueck Landstrasse entlang. Es war stockfinster! Immerhin hatten wir nicht mehr als 50 Km/h drauf, wobei das schon toedlich sein kann wenn man mit einem 300 Kilo Tier kollidiert. Die Kuh war schwarz, was sie nicht einfacher zu entdecken machte in der Dunkelheit. Sie stand zum Glueck zur Haelfte auf der anderen Fahrbahn sodass wir ausweichen konnten. Gerade noch rechtzeitig. Ich schaetze wir hatten sie 50 oder 70 Meter davor erst gesehn. Unser Glueck war, dass sie ihr Fell ein paar weisse Flecken hatte, die das Scheinwerferlicht reflektierten. Andernfalls will ich mir nicht vorstellen was sonst alles haette passieren koennen.

Endlich in Stratford angekommen, nur noch eine halbe Stunde bis New Plymouth. Wir waren beide total am Ende. Die letzten 4 Stunden nur kurvige Strassen und Dunkelheit. Und dann konnten wir die schwarzen Umrisse des Mt. Taranaki sehen. Sehr majestaetisch! Er ragt mitten aus dem flachen Land ueber 2500 Meter hoch in den Himmel. Das besondere, er hat eine fast perfekte Kegelform und ist vom All aus gesehen kreisrund. Er wirkt echt respekteinfloessend, auch deshalb, weil er noch ein aktiver Vulkan ist. Aber er versteckt sich gerne in den Wolken und wir wuerden noch recht Muehe haben gute Bilder zu machen.

Um 10 Uhr abends kamen wir dann in New Plymouth an. Es kam mir vor wie 3 Uhr nachts. Wir wollten einfach nur ins Bett, aber erst hiess es noch schnell einkaufen gehen und eine Schlafmoeglichkeit fuer die Nacht zu finden. Dank Lonelyplanet keine allzugrosse Sache obwohl wir Muehe hatten das Hostel zu finden. Es war klein, ruhig und gemuetlich. Das krasse Gegenteil zu dem Hostel in dem ich 7 Wochen gewohnt hatte. Ich wurde an dem Abend fast etwas von der Ruhe erschlagen. War ich gar nicht mehr gewohnt. Aber es war echt schoen dort. Ein paar Franzosen und ein paar Deutsche waren auch noch da. Das war das erste Mal in Neuseeland wo ich mehrere Deutsche auf einem Haufen getroffen habe. Haette nicht gedacht, dass es solange dauern wuerde. Ich haenge aber lieber mit internationalen Leuten ab, klingt etwas boese ich weiss, aber ich moechte in Neuseeland sowenig deutsch wie moeglich sprechen.

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Wir hatten unser Zimmer in einem kleinen extra Haeuschen ausserhalb des Hauptgebaeudes. Wir entschieden uns hier erstmal die naechsten 3 Tage zu bleiben.

Mehr Abenteuer gibts im naechsten Post, freut euch drauf! 🙂 Gruesse vom andern Ende der Welt!

Die Story vom wandern, feiern, tollen Leuten und einer geilen Zeit!

Es ist mal wiedewr soweit, ihr wartet wohl schon sehnsuechtig auf Neuigkeiten, hab mir Zeit gelassen aber hier ist wieder ein langes Update ! 🙂

04. Maerz 2013…

Nach einer guten Nacht mit viel Schlaf wurde es dann Ernst am  Morgen. Ich hab in meinem vorherigen Post geschrieben, dass ich schonmal per Anhalter mitgefahren bin. Das zaehle ich aber nicht. Erstens waren wir zu Viert und zweitens waren es nur 3 Km Strecke. Diesmal war ich alleine und hatte 80 Km vor mir. Ziel- Taupo, suedlich von Rotorua.

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Ich muss ehrlich sagen, ein bisschen nervoes und unsicher war ich schon an dem Morgen. Um 8 Uhr lief ich los, erstmal Proviant und Wasser einkaufen. Hatte ja vom Vortag gelernt…. Das hiess allerdings 2-3 Kg mehr Gewicht. Klingt nicht so viel, aber am Ende hat mein Rucksack 28 oder 29 Kilo gewogen schaetz ich mal.  Also ab zum Highway… es hat seit Monaten nicht mehr geregnet in Neuseeland, alles staubtrocken… kein gruenes Gras mehr, alles braun und natuerlich dann,wenn ich zu Fuss unterwegs bin und es am wenigsten brauchen kann faengt es an zu regnen!! Die Laune war morgens schon etwas im Keller, auch weil ich die ersten Kilometer nicht wirklich Glueck hatte mitgenommen zu werden. Zum Glueck war es nur ein kurzer Schauer. Es zog sich eeewig hin bis ich mal aus der Stadt draussen war…alles zu Fuss. Immerhin hatte ich ein gutes Zeitpolster und es war noch nicht so heiss. Die ersten 3 Km waren geschafft- nur noch 77 Km to go!

Neben der Strasse sieht man ueberall dampfende Schlammloecher und es treten Schwefelgase aus. Ich lief in ein kleines Waldstueck neben der Strasse. 5 Meter tiefe Loecher im Boden wo es rausdampft und blubbernder Schlamm. Man muss achten wo man hintritt. Daneben ein riesiges weisses Gebiet mit ( ich nehme mal an) Gysieren. So sah es zumindest aus, auch wenn ich kein Wasser sprudeln sehen konnte. Aber wieder alles frei zugaenglich ohne Zaun oder sonstwas.

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Back on the road! Oder bessergesagt beside the road! Das Gute ist, es fuehrt nur ein einziger Highway aus der Stadt nach Taupo. Das Bloede- direkt an der Strasse zu laufen ist Lebensgefaehrlich! Hier fahren lauter schwere Holzbeladene Laster rum. Auch das Trinkwasser wird hier noch in grossen Trucks durch das Land transportiert. Viel groesser und laenger als in Europa. Und die Speed Limits hier sind auch etwas anderst…. ich moecht nicht von so einem 70 – 80 Tonnen LKW erfasst werden… also blieb mir nur der Radweg zum laufen. Die Chance ist gleich Null so mitgenommen zu werden.

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Der Highway schlaengelt sich durch endlose Waelder. Da ist wirklich nix ausser Baeumen. Das war wohl der frustrierenste Tag meiner bisherigen Reise. Es war bruetendheiss, der Rucksack fuehlte sich an wie ein 100 Kg Klotz! Ich hatte Rueckenschmerzen und einfach kein Bock mehr! Keine Ahnung wie ich das geschafft habe, aber ich bin in 5 Stunden knapp 25 Km gelaufen. Ich hatte solche Blasen an den Fuessen. Hab einfach den Kopf ausgeschalten und bin gelaufen… mit ein paar kurzen Pausen dazwischen. Mein Wasser ging zur Neige…. sehr schlecht! Die letzten 6 Km ohne Wasser. Ich dachte vielleicht koennte ich es noch zu Fuss ins naechste Dorf schaffen.

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Auf der Karte waren zwei kleine Orte eingezeichnet. Ich hatte auf dem Weg ein Stueck Karton gefunden. Vielleicht bedeutete das eine Wende?!  Daraus bastelte ich mir ein Schild.

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Vielleicht hatte ich ja so etwas mehr Glueck. Doch nach 25 Km ging der Radweg nach links weg. Falsche Richtung fuer mich. An einer staubigen Schotterabzweigung machte ich Rast. Es gab genau einen kleinen Baum mit etwas Schatten. Der Wind wirbelte den Staub auf, ich kam mir echt vor wie in einem Film. Komisches Gefuehl. Ich wartete am Strassenrand wieder eine Weile in der Hoffnung endlich mitgenommen zu werden. Irgendwie hatte ich heute kein Glueck. Aber zurueck konnte und wollte ich auch nicht mehr! Zum ersten Mal machte ich mir echt Gedanken. Vielleicht war eine so abgelegene Strecke nicht so gut fuer das erste Mal. Naja egal! Ich hatte ja noch massig Zeit. Zum Glueck bin ich so frueh losgelaufen am Morgen.

Ich wollte noch etwas weiter laufen, vielleicht wuerde ich ja noch einen besseren Platz finden. Es ging ca. 1 Km direkt neben der Strasse entlang. Ich hatte mir mein Schild hinten auf den Rucksack geschnallt. Jedesmal wenn ein LKW von hinten kam sprang ich etwas zur Seite. Ich hatte eh nur 3 Meter Platz da die Strasse in den Fels gehauen war. Es war also sehr abenteuerlich. Ich glaub mein Puls war noch nie so hoch 🙂

An einem kleinen Schotterplatz machte ich erneut Rast. Die Strasse ging von nun an steil Bergab und es war noch weniger Platz an der Seite. Ich wollte nicht mehr laufen, waer eh zu gefaehrlich gewesen. Hier musste ich einfach Glueck haben. 20 Minuten spaeter hatte ich tatsaechlich eine Mitfahrgelegenheit nach Taupo. Ich konnte es kaum fassen. Das Gefuehl in dem Moment wo das Auto hielt…. perfekt!! Ich warf ein Blick zum Fahrer. Er fuhr einen etwas schaebigen Pickup, hatte eine Sonnenbrille auf und einen Rockerbart. Aber der Schein truegte, sein Name war Brian und war total nett! Er war auf dem Weg von Auckland nach Wellington und Taupo lag genau auf seiner Strecke. Normalerweise flog er, erzaehlte er mir. Ich hatte wohl Glueck dass er gerade heute das Auto genommen hatte.

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Als wir dann die Strasse bergab fuhren hatte man ein weiten Blick in das Tal. Und mittendurch verlief die Strasse schnurgerade wie ein weisser Strich, sicher ueber 10 Km lang. Aussenrum war Nichts. Wenn ich mir vorstelle das noch haette laufen zu muessen… NO WAY!! Vorher hatte ich erwaehnt, dass ich zwei kleine Orte auf der Karte gesehen hatte. Naja die bestanden jeweils aus einem Pub und einer Tankstelle. Ehe man merkte dass man im Ort war, war man schon wieder draussen. Ich hatte also echt die letzte brauchbare Stelle benutzt um irgendein Auto anzuhalten. Brian meinte auch, er waere sehr erstaunt gewesen, an der Stelle noch jemanden anzutreffen. Aber war ja nun alles egal, ich glaub ich hab noch nie eine Autofahrt so genossen wie diese 🙂 Wir plauderten und es war einfach nur super! Mein erster richtiger “Hitchhike”! Sweet as!!

Nach 40 Minuten waren wir dann in Taupo. Laut Google Maps haette ich fuer die gesamte Strecke zu Fuss 17 Stunden gebraucht. Nein danke! Aber das allerbeste war, ich hatte mein Tagesziel erreicht!!

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Joa… und da bin ich nun… in Taupo…seit  Tagen. Hier hat sich zum ersten Mal sowas wie ein kleiner “Alltag” eingeschlichen. Nach vier Naechten entschied ich mich hier zu arbeiten. Vier Stunden am Morgen fuer zwei Wochen. Dafuer darf ich hier gratis wohnen. Nix besonderes, Betten machen und Baeder putzen…. sehr anstrengend, speziell wenn wieder Busse abgefahren sind und die Leute ihren Saustall zurueckgelassen haben. Und es sei hier mal erwaehnt!! Ich kann nun aus Erfahrung reden, die Maedels hinterlassen den groessten Saustall, im Bad UND im Zimmer! So nun konnte ich das auch loswerden. Ehrlichgesagt kotzt mich die Arbeit an und wenn ich mir vorstelle dass Leute das als Beruf waehlen…naja ist ja nur fuer zwei Wochen. Immerhin wurde ich fuer drei Stunden, die ich laenger gearbeitet habe an einem Tag, mit einem 25 Dollar Drink Gutschein und fuenf Gratisnaechten in einem Hostel meiner Wahl in NZ belohnt. Das macht umgerechnet 170 Dollar fuer drei Stunden Arbeit. Damit kann ich leben 🙂 Insgesamt hab ich nun 6 Gratisnaechte gesammelt und kann somit fast eine Woche Gratis in Wellington wohnen, einem meiner naechsten Ziele.

Speziell in den ersten Tagen bestand mein Tagesablauf eigentlich nur aus arbeiten, ein bisschen schlafen, essen, in die Bar Billard spielen, einkaufen, wieder ins Bett gehen. Also so ein richtig “schoener” Alltag. Wobei dieser in keinster Weise mit dem zu vergleichen ist den ich frueher hatte. Das Hostel hier ist super. Es liegt sehr nah am See und man hat einen herrlichen Blick von der Sonnenterrasse ueber den Lake Taupo und den Tongariro National Park im Hintergrund mit seinen imposanten Vulkanen. Einer davon ist im Moment aktiv und wir schauen taeglich zu wie er Rauch spuckt waehrend wir unser Essen geniessen. Besser als Kino sag ich euch! 🙂 Auch “Mt. Doom” aus dem Film ” Der Herr der Ringe” ist super zu sehen.

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Nach einer Woche hier, suchte ich mal just for fun nach einem Segelflugclub hier in der Naehe. Und tadaa, nur 6 Km von der Stadt weg liegt der Taupo Gliding Club. Perfekt!! Also nichts wie hin und einfach mal fragen. Und gleich am selben Tag noch die ersten beiden Checkfluege mit Sid gemacht. Sid fliegt eigentlich in England und kommt aber jedes Jahr fuer einige Zeit nach Neuseeland zum fliegen. Koennte mir auch gefallen! Die ersten beiden Checkfluege bestanden!!! Yess!!! Wieder ein Stueck naeher dran am Traum “Fliegen in Neuseeland” 🙂 Ich bin gut gelaunt! Traumhaft diese Gegend, speziell aus der Luft. Die kleine Stadt, der riesen See und dahinter das Vulkanmassiv, nicht weit vom Flugplatz weg der “Green Lake” mit seinen Schwefelquellen und Geothermalen Aktivitaeten. Dazu die weltbekannten “Huka Falls” direkt um die Ecke.  Der “Hausberg” ist ebenfall ein Vulkan im “Schlafmodus”, perfekt zum Hangfliegen. Auf den staubtrockenen Feldern bilden sich kleine Staubtornados, angefacht von der enormen Thermik die hier herrscht. 8 m/s Steigen ist keine Seltenheit.

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Nach 2 Wochen in Taupo kann ich sagen, dass ich mich hier echt wohl fuehle. Ich lebe mit vier anderen Leuten in einem Zimmer. Sie arbeiten auch alle hier und wir sind schon Freunde geworden. Zwei kommen aus Deutschland, einer aus England und einer aus Wales. Mit dabei ist noch Karl, auch aus England. Wir verstehen uns super! Es ist ein Kommen und ein Gehen.

Da ich ja nun gute Aussichten aufs Segelfliegen habe musste ich mir einen neuen Job suchen, bei dem ich Morgens nicht arbeiten muss. Ich muss nun jeden Abend zwei Stunden die Kueche sauber machen und die oeffentlichen Baeder putzen. Zwei Stunden weniger Arbeit, aber das gleiche dafuer bekommen. Dazu am Morgen ausschlafen und jede Menge Zeit fuer Aktivitaeten und Fliegen 🙂 Alles richtig gemacht wuerd ich sagen! Das einzig Doofe… Segelfliegen ist hier sehr viel teurer als in Deutschland. Kann wohl nicht allzu oft in die Luft, aber schon allein die Moeglichkeit zu haben und die “Lizenz”, ist der Hammer!

Nach zwei Wochen zogen dann Drei meiner Mitbewohner aus….sehr schade aber so ist das nunmal… dafuer kamen drei Neue. Eine aus Amerika, zwei Franzosen. wieder bunt gemischt! Hier kann man soviel erleben, echt unglaublich. Die Landschaft ist echt unbeschreiblich schoen!! Es gibt einen tollen Wanderweg zu den Huka Falls entlang des Waikato Rivers ( Laengster Fluss in NZ). Er schlaengelt sich wunderschoen durch eine Schlucht. Ich hab noch nie so klares Wasser gesehen. Man steht oben auf der Klippe und kann den Grund des Flusses sehen. Je nachdem wie sdie Sonne draufscheint hat er eine superschoene tuerkise Farbe. Den Weg bin ich zwei Mal gelaufen mit Karl zusammen. Wir verstehen uns super!!! Die Freundschaft wird wohl auch noch nach Neuseeland Bestand haben 🙂 Man kann super im Fluss schwimmen gehen. Gleich am Anfang befinden sich die “Hot Springs”. Ein natuerlicher kleiner Fluss, nur dieser ist 70 Grad heiss! Sowas findet man in Europa wohl nicht so schnell. Perfekt fuer ein heisses Bad an der Stelle wo er in den kalten Waikato River muendet. Nur nicht den kopf in das Heisse Wasser tunken. Es besteht die Gefahr von Ohrinfektionen bis hin zu Hirnhautentzuendung durch die Bakterien im Wasser. Aber reinsitzen ist total harmlos.

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Eine Stunde Fussweg Flussabwaerts kommt man dann zu den Huka Falls. Sehr spektakulaer! Der Fluss verengt sich auf 10 Meter Breite. Sehr krasse Stromschnellen und am Ende ein grosser Wasserfall. Pro Sekunde stuerzen 220 000 Liter Wasser da runter. Und dazu das unglaublich tuerkise Wasser. Mir hats super gefallen dort, auch wenn der Wasserpegel geringer war als sonst, weil es einfach seit 2 Monaten nimmer geregnet hat!

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Die Tage verstreichen hier irgendwie nach und nach und ich stecke hier fest. Aber ich weiss nicht warum…..  ich bin Frei in meinen Entscheidungen und koennte schon Morgen hier weg, aber irgendwas haelt mich hier und ich Weiss nicht was es ist… vielleicht ist es das Segelfliegen, vielleicht aber auch die coolen Leute hier… keine Ahnung! Ich hab hier schon mit vielen Freundschaft geschlossen. Mit den Leuten die im Hostel arbeiten, deren Freunde, die Leute von der Bar und von der Security. Ist schon recht familiaer geworden, was auch seine schoenen Seiten hat.

Die Naechte hier sind sehr verrueckt und total lustig. Da ich Nachts arbeite, kenne ich den Rezeptionisten, der die Nachtschicht hat, schon sehr gut. Und ich habe Zugang zu den Ueberwachungskameras vom Hostel. Was ich da schon alles gesehen habe ist echt nicht zu glauben 😀 Von betrunkenen Leuten die in der Lobby verstecken spielen um 3 Uhr Morgens, ueber betrunkene Maedels die sich draussen vor dem Hostel kreischende Kaempfe liefern, weil es wieder um irgendeinen Mann geht, Maenner die ihren Junggesellenabschied feiern und planlos durch die Gaenge wandern und ihr Zimmer suchen, es aber nicht finden weil sie so dicht sind.

Ueber Ostern war es ganz krass…. Taupo ( oder zumindest das Viertel wo die ganzen Bars und das Hostel sind) war voller Polizei und abgeriegelt. Uber das Osterwochenende hatte sich eine Motorradgang angekuendigt und alle befuerchteten das schlimmste. Allein vor und in der Bar des Hostels waren sicher 10 Polizeibeamte anwesend. Die Bar neben dem Hostel ist bekannt fuer ihre Schlaegereien und Exzesse…. dort wurden auch die Leute Gruppenweise mit den Kastenwagen abtransportiert… wenn man nicht grad demonstrativ in den Brandherd  reinlauft ist es aber sehr sicher, und die Bar/Disco ist sonst auch richtig gut.

Achja…mein Geburtstag war ja auch zu dem Zeitpunkt hehe….man man man…. wir habens krachen lassen. Da ich ja die ganze Barcrew gut kenne wars ein Bonus 😀 Ich wuerde luegen und ihr wuerdet mir es sowieso nicht glauben, wenn ich schreibe, dass ich den ganzen Abend nuechtern war… deshalb… ich war hackedicht… man man man, aber hey man wird nur einmal 24 und dann auch noch in Neuseeland. Seit dem Abend bin ich auch auf den Dateien der Ueberwachungskamera des Hostels verewigt hehe. Was ich genau lustiges auf dem Gang gemacht habe wird hier nicht verraten! Ich sag nur soviel, die Leute unten an der Rezeption wo mich auf dem Bildschirm gesehen haben, haben mich angefeuert und ich hab zum Abschluss noch schoen in die Kamera gewunken. Als ich das Video am naechsten Tag gesehen habe, musste ich so schmunzeln haha 😀 Ich wusste aber noch alles von dem Abend, kein Filmriss! Bester Geburtstag!!!!! Thank you so much guys!!! 🙂

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Nochmal zu den Nachtschichten im Hostel. Karl arbeitet als Manager in der Bar und ist deshalb auch jede Nacht bis frueh Morgens wach. Gaz (Rezeptionist) und wir zwei schauen naechtlich auf dem Computer zu , wie sich die Hostelbewohner zum Affen machen. Es ist echt besser als Fernsehen!!!! Dazu noch einen Drink und fertig ist die nachtliche Unterhaltung! 😀 Ich moecht euch ein paar Notizen nicht vorenthalten,die ich in einer Nacht geschrieben habe. Ich musste einfach, weil in dieser Nacht einfach alles krasse und lustige zusammenkam!!!

notiz an mich: Donnerstagmorgen, 28.03.2013 zwischen 1 uhr und 4 uhr, rezeption base hostel taupo, kann nicht schlafen deshalb an der rezeption, draussen vor der tuer schlaegern sich zwei typen, die polizei kommt, kampf geht weiter.  total betrunkene hollaenderin sitzt auf der treppe und ist cookies fuer 2 std… si wird aufs zimmer gebracht. ich schau nach ob sie in ihrem zimmer bleibt und entdecke einen riesen fleck aufm teppich. wir schauen uns die ueberwachungskamera an und sehen wie sie durch den gang torkelt, nicht weiss wo hinten und vorne ist, nur mit einem bh an mit keksen drin. sie zieht ihre hose und ihren slip runter, setzt sich auf den boden und pisst.  dann torkelt sie zu ihrer zimmertuer, ein keks fallt aus dem bh auf den boden. sie hebt ihn auf und ist ihn… die pisse muss alles aufgeputzt werden. ich geh zum mc donalds weil ich so hunger habe. treffen auf ein paar englaender. total lustige typen. springen besoffen in buesche, auch nackt.

haben beim rausgehen ausm hostel noch zwei amerikanerinnen getroffen, weiss deren namen nicht, kommen zurueck, alle aufgeregt vor der cam. zwei lesben, eine davon ist sowas von verdammt geil!!! *hust* 😀 sie kuessen sich und wollen sich ausziehen, direkt vor der Ueberwachungskamera. die eine steckt ihre finger in ihren intimbereich, reibt wie wild und schmiert es der anderen ans ohr. leider werden sie gestoert und verschwinden im zimmer 😀 was fuer eine verrueckte nacht!! Ein Hoch auf das Ueberwachungssystem haha!

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Und das war nur ein kleiner Auschnitt von dem was hier jede Nacht aufs neue abging!…. Ich werde die Naechte hier vermissen. Aber in jedem Hostel gibt es lustiges zu erleben und ich bin noch viele Monate unterwegs. Ich liebe das Hostelleben!!! Es wird nie langweilig.

Eines Abends ging ich noch in die Kueche, das Sonnendeck ist genau dahinter. Dort sassen eine Spanierin, ein Chilene, ein Franzose der Spanisch sprach und Tobi, ein Schwede aus meinem Zimmer. Dazu lagen drei Gitarren und eine Mundhamonika daneben. Perfekt fuer eine Jam-Session. Wir spielten sicher drei Stunden lang. Es war angenehm warm, nur eine leichte Brise wehte. Die Spanierin hatte eine wahnsinns Stimme!! Tobi ist Schlagzeuger in einer Band, also holte er noch eine Plastikwanne und ein Paar Kochloeffel und trommelte einen Beat dazu. Es war einfach genial, die beste Jam-Session die ich je hatte!! Und alles so unkompliziert, wir kannten uns alle gar nicht, haben uns einfach zusammegehockt und losgespielt, was uns grad in den Sinn kam und nur improvisiert…und es klang echt super! Tonaufnahmen existieren 😉

In der Letzten Woche meines Aufenthalts entschieden Philipp und ich spontan noch das Tongariro Alpine Crossing zu machen. Dieser NZ Great Walk war schon von Anfang an auf meiner TO DO Liste. Insgesamt gibt es neun Great Walks in NZ und ich hoffe ich kann die alle wandern, bzw. mit dem Kanu fahren. Also da Philipp ein Auto hat war die ganze Sache recht unkompliziert.

Um 3:30 Uhr am naechsten Morgen hiess es aufstehen. Nunja… erinnert ihr euch noch an meine Arbeit? Kueche nachts putzen und so…. es war so ein Saustall, dass ich bis halb 3 am Morgen gearbeitet habe. Ins Bett wollt ich dann auch nimmer, also musste eine heisse Dusche genuegen und dann ab auf die Vulkane, 8 Stunden wander.  Ich fuehlte mich erstaunlicherweise richtig gut. Also wartete ich auf Philipp. MIt dabei war noch Sophie. Sie hatten wir am Tag zuvor in einem Outdoorladen kennengelernt. Wir wollten eigentlich nur schnell noch jeder einen kleinen Wanderrucksack kaufen als sie uns ansprach. Sie hatte wohl gehoert, dass wir deutsch miteinander redeten. Nach 5 Minuten stand fest, sie faehrt mit uns mit. Sophie wollte den 3 Tage-Trip um die Vulkane machen und brauchte nur ne Mitfahrgelegenheit zu einem kelinen Dorf. Unter Backpackern ist alles ziemlich unkompliziert und man hilft sich wo man kann!

Die Fahrt dauerte zwei Stunden, entlang des Sees, durch Turangi durch weiter die Berge hoch bis in den Tongariro National Park.

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Die Landschaft aenderte sich immer mehr zu einer kahlen Ebene mit kleinen Bueschen und rauem, eisigem Wind. Wir setzten Sophie ab und fuhren weiter. Wir dachten in die richtige Richtung…. das war ein Trugschluss….. nach 20 Minuten Fahrt landeten wir in einem winzigen Bergdorf, es lag eine leichte Schneedecke und es war sooooooooo verdammt Arschkalt!!!!!  Um uns herum ein paar wenige Huetten inmitten erkalteter Lava. Es sah echt bizarr aus. Wir fragten einen Arbeiter nach dem Weg. Er fing nur an zu lachen und meinte: ” Miiiles away hahaha.” Gut , hatten wir wohl in seinem Sinn das Klischee der typischen Touristen wieder voll bestaetigt!…. Also zurueck fahren…. Zeit verschwendet fuer nichts…man! Dabei waren wir nicht ohne Grund so frueh losgefahren. Der Parkplatz am Anfang der Wanderroute hat nur begrenzt Platz und wird geschlossen wenn er voll ist. Dann waeren wir umsonst hergefahren. Wir mussten also unbedingt einen Parkplatz bekommen. Kaum waren wir auf die enge Schotterstrasse eingebogen der naechste “Schock”- Road Closed!!! …..

Wir waren nicht die einzigen…. es warteten schon einige Leute ratlos vor der Absperrung. Wie haette es auch anders sein koennen….  unteranderem drei Schwaben 😀 ich liebe es wenn sich aufregen und dabei schwaebeln hehe. Wir kamen ins Gespraech. Nach einer gefuehlten Ewigkeit kam ein Ranger vorbei. Er gab gruenes Licht und wir fuhren alle die 11 Kilometer Schotter hoch. Oben angekommen traf ich zufaellig auf Devon. Sie kommt aus San Francisco, studiert aber in Auckland. Ich hatte sie in der Bar in Taupo kennengelernt und ihre Eltern besuchten sie in Neuseeland. Wir wuerden uns auf dem Gipfel noch einmal begegnen.

Philipp und ich entschieden uns kurzerhand mit den Schwaben loszuwandern, wir verstanden uns gut, also warum nicht. Ich moechte jetzt nicht zuviel ueber die Wanderung schreiben. Am besten schaut ihr euch die Bilder an 🙂 Die sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte…. los gings, 8 Stunden wandern, 20 Km und 2000 Hoehenmeter waren zu ueberwinden!!

Womit wir nicht gerechnet hatten war der Wind…. ungelogen 75 Km/h!!!! Es hat uns fast vom Berg geweht!! Der Wetterbericht sagte starken Wind vorraus, aber mit soviel hatten wir dann doch nicht gerechnet.

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Ja Taupo war schon ne tolle Erfahrung fuer mich. Ich hab hier meine Neuseelaendische Segelfluglizenz erworben, das heisst ich kann nun in ganz Neuseeland legal fliegen! Einfach hammer! Ich werde sicher noch einige tolle Fluege hier erleben! Wir haben Philipps 21. Geburtstag hier gefeiert, mit einem Bungee-jump und einer kleinen Torte.  Die Abende die ich mit meinen vielen Zimmerkollegen verbracht habe, den Spass, die Trinkspiele, der Franzose der Nachts um 2 Uhr auf dem Gang anfaengt auf seinem Digeridoo zu spielen haha. Herrliche Erinnerungen! Die “Nachtschichten” an der Rezeption mit Karl und Gaz. Die Naechte in der Bar, die vielen!! Billardspiele 🙂 Immer wieder neue Backpacker kennengelernt, Kontakte geknuepft, Tipps bekommen und welche gegeben. Die Nacht als ich nicht in den Stripclub hineingekommen bin weil ich Flip Flops anhatte haha 😀 jaja das war schon was! Und nun beginnt wieder ein neuer Abschnitt. Ein genauso schoener, wenn auch in einem ganz anderen Sinne, das Weiss ich einfach! Hach (fast) alles ist toll hier!

Das letzte Mal die Kueche putzen !! Juhuu!

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Aber nach 7 Wochen muss ich nun auch wieder gehen. Es warten noch viele Abenteuer auf mich! Ich denke gern an den Abschnitt meiner Reise zurueck. Ich bin nun schon in Wellington angekommen. Dazwischen ist natuerlich wieder viel passiert, ihr koennt gespannt sein!!!

Bis bald wieder!! 🙂

Wasser und Wueste!

Sweet As !! Hab mal wieder en bissle Zeit zum tippen… Es ist,wie koennte es auch anders sein, wieder massig passiert seit meinem letzten Post! Ich bin jetzt seit ca. 7 Wochen hier und irgendwie rast die Zeit und gleichzeitig kommt es einem alles sehr langsam vor.

Ich bin nun seit 21 Tagen in Taupo, aber ich muss noch kurz zurueckblicken. Hab im letzten Post noch was ausgelassen.

Nachdem wir am Morgen von den Maoris weitergefahren sind, hatten wir noch einen Zwischenstopp bevor es nach Rotorua weiterging. Vielleicht haben es einige von euch schon auf Facebook gesehn, es hiess ab auf den Kaituna River fuer eine NASSE Runde White Water Rafting 😀 “Kaituna” ist maorisch und bedeutet soviel wie Essen und Aal ( Kai=Essen und Tuna=Aal). Folglich schwimmen unzaehlige Aale in dem Fluss herum und die Maori nutzten die frueher als Nahrungsquelle. Die Fahrt dorthin ging durch eine bizarre Landschaft. Die eigentliche Gegend ist flach. Rotorua und der See liegen naemlich in einem riesen Vulkankrater. Also genaugenommen ist der See der Krater. In der flachen Ebene erheben sich alle hundert Meter kleine “Berge”. Erhebungen die so ca. 50 Meter hoch sind, aber sehr gleichmaessig, als haette jemand ueberall Haufen aufgeschuettet. Das ist nichts anderes als erkaltete Lavadome, also unter jedem Huegel muss es Frueher mal eine Austrittsstelle gegeben haben. Wenn man das so liess klingt es nicht so imposant, umsomehr wenn man mit dem Bus zwischendurchfaehrt. Noch krasser ist die Vorstellung, dass man in einer aktiven Vulkanzonein einem Krater faehrt, der 20 Km im Durchmesser hat und noch nicht ganz erloschen ist. Aber eigentlich wollt ich ja was ganz anderes erzaehlen…. so schnell kommt man vom Thema ab hier…

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Der Fluss hat “Grade 5” Wasserfaelle. Das ist die hoechste Stufe die man raften kann. Das besondere ist, dass man hier den hoechsten kommerziell befahrbaren Wasserfall herunterstuertzen kann. Er ist 7 Meter hoch. Ich kann gar nicht beschreiben was ich in dem Moment gefuehlt habe… man hat nur bedingt halt in dem Boot und hofft einfach nicht rausgespuehlt zu werden. Dann “faehrt” man dieses Ding da runter und spuehrt den freien Fall bevor man in die Gischt reinbrettert und erstmal das ganze Boot mit Insassen unter Wasser verschwindet. Es ist eigentlich unmoeglich in der gesammten  Zeit zu Atmen. Man sieht nur Wasser. Das heisst ich hab gar nix gesehn, musste aufpassen dass es mir meine Kontaktlinsen nicht herausspuehlt. Aber alles gut gegangen 🙂 Der ganze Fluss schlaengelt sich wunderschoen durch den Urwald, man hat auch kurze Moment wo man verschnaufen und einfach nur die wunderschoene Landschaft geniessen kann. Insgesamt gibt es 14 Stromschnellen und 3 Wasserfaelle und man ist ca. eine Stunde auf dem Wasser. Ein riesen Spass und bisher eines meiner Top 10 Erlebnisse!

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Mit uns auf dem Fluss rafteten ein paar Jungs von der New Zealand Police aus Wellington. Wir waren grad den Wasserfall heruntergestuertzt ohne herausgespuehlt zu werden, als schon das naechste Boot ankam. Eben die Polizeibeamten. Die machten glaub ein freies Wochenende oder so. Auf jedenfall kamen sie quer in den Wasserfall reingepaddelt und blieben in 7 Meter Hoehe stecken. Wir konnten alles schoen gemuetlich vom Wasser aus mitverfolgen. Es war eine riesen Gaudi!! 😀 Nach ca. 10 Sekunden knickte dann das Boot in sich zusammen und alle krachten runter in die Fluten. Es hat sich keiner verletzt! Echt zu schade dass ich keine Fotos davon habe 😦 Ein riiiiiesen Spass!! hehe, wir waren klitschnass danach. Am Ende der Fahrt war sogar ein Krankenwagen vor Ort. Die waren echt gut organisiert, aber soviel ich weiss musste den keiner in Anspruch nehmen.

Die Polizei wird nacher noch eine Rolle spielen, allerdings komplett anders als ihr es euch vielleicht gerade vorstellt 😀

Jedenfalls wurden wir dann zu unserem Hostel in Rotorua gefahren. Es gab eine nette kleine Bar direkt daneben mit einer grossen Terasse. Ich buchte mich erstmal fuer zwei Naechte ein. Konnte ja dann immernoch verlaengern wenn ich wollte. Im Zimmer ausgebreitet traf ich dann auch meinen “Roommate”. Er heisst Jackson, ist ein echter Kiwi, wohnt aber in Australien. Sollte ich irgendwann mal nach Australien gehen, hab ich schon ne Anlaufstelle. Wir verstanden uns auf Anhieb. Er gab mir dann auch mein erstes Neuseelaendisches Bier, gar nicht mal so schlecht 🙂 Jedes Hostel hat mindestens eine grosse Gemeinschaftskueche. Find ich ne super Sache. So lernt man gleich neue Leute kennen oder man kocht zusammen. Wir trafen zwei Daeninen. Ich muss echt sagen, alle Leute die ich bisher getroffen habe sind total cool drauf, genauso wie man sich das Hostelleben vorstellt.

Mit denen gingen wir dann am Abend in die Bar um etwas zu trinken. Auf dem Gang trafen wir dann noch Anika aus Deutschland. Es dauerte nicht lang und wir waren 12 Leute am Tisch. Aus Deutschland, Daenemark, Neuseeland, Schweden, Frankreich, Australien. Das ist so cool!! So international.

Nun komm ich zurueck auf die Polizei. Wir sassen alle am Tisch, als die Jungs sich zu uns gesellten. Und dann gings los…. Das war glaub der erste Abend meiner Reise wo ich richtig gut mitdabei war… die holten einfach einen Drink nach dem anderen, sodass mein Geldbeutel geschont wurde 😛 Es war echt einer der lustigsten Abende bis dahin 😀 Sich mit der Polizei zu betrinken ist doch mal en netter Gegensatz !!  Aus irgendeinem Grund sind die meisten meiner Fotos von diesem Abend verwackelt und zu nichts zu gebrauchen…

Da die Herren von der Polizei am Sonntagmorgen wieder zurueck nach Wellington fuhren und ich ihnen gesagt hatte, dass ich auch nach Sueden moechte, fragten sie mich spontan, ob ich mit ihnen in ihrem Bus mitfahren wollte. Das ist doch mal ein Angebot was.. 🙂 Aber ich wollte noch etwas laenger in Rotorua bleiben.

Den naechsten Tag verbrachte ich eigentlich ausschliesslich mit ausnuechtern und essen…. nicht sehr spannend. Am Tag darauf erkundete ich etwas die Stadt. Ich bin echt erstaunt wie sauber und gepflegt hier alles ist. Man sieht keinen(oder fast keinen) Dreck auf den Strassen. Dazu ist alles schoen bepflanzt. Das einzige woran man sich gewoehnen muss in dieser Stadt ist der Gestank. Der Gestank von Mutter Natur….. Es riecht den ganzen Tag nach faulen Eiern. Eher es stinkt….. echt krass… manchmal konnte ich nicht atmen, je nachdem wie der Wind wehte. Rotorua liegt mitten in vulkanisch aktivem Gebiet und ueberall kommen diese Schwefeldaempfe aus dem Boden. Man kann es schlecht nachvollziehen wenn man nicht dort war.

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Am Abend gings wieder in die Bar. Aber ich nahm mir vor nicht viel zu trinken. Einerseits ist das alles hier so teuer, andererseits hatte ich genug seit meinem letzten Kater. Aber es ist immer wieder Interessant was fuer Zufaelle sich ergeben, wenn man am wenigsten damit rechnet. Wir trafen auf ein paar Jungs die gerade Jungesellenabschied ihres Freundes feierten. Er war leicht zu identifizieren… er hatte einen grossen dicken Penis um den Kopf geschnallt und Feenfluegel an die glitzerten.. 😀 wir kamen mit Allen ins Gespraech. Die Jungs waren eigentlich aus der Naehe von Auckland und nur fuer den Abend  in die Bar gekommen zum feiern.
Es stellte sich heraus, dass alle Flugzeug- und Hubschraubermechaniker sind und auf einer Basis der Neuseelaendischen Air Force arbeiten. Und das Beste..! Sie haben mich eingeladen. Ich soll doch mal vorbeischauen wenn ich in der Gegend bin und dann geben sie mir ne private Fuehrung ueber die Basis sofern das moeglich ist. Wir haben Nummern ausgetauscht. Einfach Klasse!! Das war wohl eines der verruecktesten Wochenenden meiner bisherigen Reise.

Am naechsten Tag hatte ich eigentlich einen Platz im Bus gebucht. Der Plan war ganz nach Osten zu fahren und die Kueste abzuklappern. Ich wusste ,dass ich an einigen Orten wieder mehrere Tage festsitzen wuerde, weil auf manchen Etappen nicht genug freie Plaetze vorhanden waren. Das hat mich schon etwas angeschissen… naja aber ich wollte ja weiter. Also ab auf den Bus am naechsten Morgen…. denkste… aber ich hab so gnadenlos verpennt… war das erste Mal…. naja passiert..sind sie halt ohne mich losgefahren und ich musste nochmal eine Nacht im Hostel buchen.

Jetzt hatte ich aber erst wieder in ein paar Tagen einen Bus…. also am naechsten Tag das versuchen, was ich schon lange unbedingt ausprobieren wollte – Trempen.

Ich musste irgendwie einen Weg aus Rotorua finden, egal in welche Richtung. Nur nicht nach Norden! So lief ich am naechsten Morgen los, mit meinem ganzen Gepaeck. Ich hatte die Entfernungen etwas unterschaetzt. Zum Highway war es schon ein Stueck. Da hatte ich wohl die besten Chancen mitgenommen zu werden. Ich lief kreuz und quer durch die Stadt, hatte natuerlich keinen Stadtplan dabei, nur meine grosse Neuseelandkarte… aber wie so oft wenn man einfach mal loslaeuft passieren die besten Dinge.

In Rotorua dampft es ueberall aus irgendwelchen Loechern im Boden, Schwefel und Wasserdampf. Ich lief durch einen gewoehnlichen Stadtpark wie man die in jeder Stadt findet. Nur hier gibt es mitten im Park einfach frei zugaengliche Stellen mit heissen blubbernden Schlammloechern, kochenden kleinen Seen und gelben, undefinierbaren blauen, schwefelhaltigen Wasserloechern. War echt sauinteressant!!! Und es stank wie Hoelle…nach faulen Eiern. Das beste war kein Geld dafuer zahlen zu muessen. Klar, es gibt massig Parks rund um die Stadt mit Gysieren und allem. Aber man zahlt sich dumm und daemlich. Also warum nicht genau das gleiche sehen , im kleineren Stil und ohne Gysiere, aber dafuer Gratis!

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Man, ich hatte nur total die Zeit vergessen…. es war schon Mittag und alle groesseren Staedte waren mind. zwei Stunden mit dem Auto von Rotorua entfernt. Ausserdem ging ich davon aus eine Weile warten zu muessen bis ich vielleicht Glueck hatte. Boah ich sag euch, der Rucksack war sooo schwer und es war sooo heiss!!! Keine gute Kombination. Also weiterlaufen… ein Hollaender, den ich kennengelernt hatte, hatte mir erzaehlt, dass es am See ein grosses Gebiet mit geothermischen Aktivitaeten gaebe. Das lag eh auf meiner Strecke zum Highway. Nur einen kurzen Abstecher zum See… war ne gute Entscheidung! Echt toll dort!! Das Gebiet ist riesig, vergleichbar mit den “Geothermal Parks” rund um Rotorua. Aber wieder frei zugaenglich.

Ich steh so am See, da quatscht mich ploetzlich ein Mann an. Wie gesagt, man faellt sofort auf mit so einem grossen Rucksack. Er war Schweizer und wohl vor Jahren nach Neuseeland ausgewandert. Wie er sprach war lustig, ein Mix aus Schweizerdeutsch, Englisch und Deutsch mit englischem Akzent. Kaum war der Kiwischweizer weg und ich grad am gehen, kamen zwei aeltere Japanerinnen…. die wollten unbedingt ein Foto mit mir machen. Ich wollte mal nicht so sein. Jetzt bin ich wohl in irgendeinem japanischen Reisetagebuch verewigt. Jetzt musste ich aber echt weiter. War ja schon Nachmittag. Heieiei immer diese Groupies! 🙂 Den Plan per Anhalter in die naechste Stadt zu fahren cancelte ich fuer Heute. Lieber noch die heissen Schwefelquellen erkunden. Ausserdem war ich schon so platt wegen der Hitze und meinem schweren Gepaeck.

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Der Boden des Sees ist richtig heiss, echt verblueffend! Ich konnte die Hitze durch meine Schuhsohlen spueren, als ich ein paar Meter darauf lief. Neben mir in einem Wasserloch kochte das Wasser! Nicht nur so ein bisschen… sondern ein riesen geblubber! Ich schaetze mal so 110 Grad heiss! Eigentlich perfekt um mein Mittagessen zu kochen, leider hatte ich nix dabei. Durch das ganze Gebiet fuehrt ein kleiner Pfad, manche Teile sehen aus wie eine Mondlandschaft und es stinkt fuerchterlich nach faulen Eiern. Dazwischen ein paar Buesche und Gebiete wo es wie wild aus Loechern dampft. Und kein Schatten…  nirgends…. ich war echt am Ende! Aber war echt supertoll und interessant!! Bin froh doch nicht so schnell die Stadt verlassen zu haben. Jetzt musste ich mir nur noch ein Hostel fuer die Nacht suchen. Am naechsten Morgen wollte ich definitiv raus aus der Stadt.

Ich bin den Tag sicher ueber 7 Stunden auf den Beinen gewesen…. mir gings echt nicht mehr gut. Das wichtigste, wenn hier zu Fuss unterwegs ist, immer genug Wasser mitnehmen…. ist zwar nochmal 3 Kg mehr Gewicht, aber es lohnt sich! Ich hab definitiv zuwenig getrunken an dem Tag. Das Ende vom Lied war, dass ich nur 100 Meter weiter in ein Hostel eincheckte, wo ich am Morgen losgelaufen war… Haette ich den schweren Rucksack auch gleich dort lassen koennen… naja egal. An dem Abend lief nicht mehr viel… ging noch mit meinem Zimmerkollegen ein Bier trinken. Und keine huebsche Frau da wo mir eine Massage gab…tzz, schlechter Service! 🙂

So das wars mal wieder! Bald gibts wieder mehr 🙂 Bis denneee

Auf und ab. Heiss und kalt. Vor und zurueck. Hin und her.

Hey ihr Schneemaenner, Schneefrauen und Eiszapfen…

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Endlich hab ich mal wieder die Moeglichkeit zu schreiben. Das wird ein sehr langer Post werden, da ich einige Tage zusammenfasse. Das Internet hier ist sehr teuer, sodass ich nur alle paar Tage mal reinkann. Und SORRY wegen den Bildern, aber die meisten dieser Computer hier stammen noch aus dem 20. Jahrhundert und es ist sehr schwer da iwas mit SD-Karten hinzubekommen!
Ist langsam echt langweilig hier was das Wetter betrifft, es hat erst einmal geregnet fuer 3 Std oder so und sonst immer nur Sonnenschein und 30 Grad 😛  Naja ich will mich jetzt mal nicht allzusehr beklagen hehe.

Die letzte Woche war mal wieder voller Aktion. Endlich konnte ich Auckland verlassen und in Richtung Norden reisen. Ich liebe diese Stadt aber es tut auch mal gut rauszukommen und das “richtige” Neuseeland zu erleben.

Am Donnerstagmorgen hiess es dann um 6:30 Uhr aufstehn und mein ganzes Zeug zusammenpacken. Um 7:40 Uhr fuhr der Bus. Ich habe schon in der ersten Woche ein Jahresticket fuer einen Ueberlandbus gekauft, mit dem ich unbegrenzt oft beide Inseln hoch und runter fahren kann. Fuer 1050 Dollar ein richtig guter Preis. Also los gings zum Sammelpunkt in der Stadt. Dort traf ich dann auch gleich andere Backpacker die auch richtung Norden wollten. Zwei kamen aus Deutschland, drei aus England und einer aus Brasilien. Gespraechsthemen waren schnell gefunden.

Kaum aus der Stadt ueber die Habour Bridge war man gleich im Nirgendwo… alles voller Waelder mit Palmen und anderen exotischen Baeumen. Und die riesen Schafsherden, fuer die Neuseeland so beruehmt ist liessen auch nicht lange auf sich warten. Wir hatten einen richtig coolen Busfahrer, ein bisschen aelter als ich. Sein Name war “Skratch” 🙂 Unser naechstes Ziel hiess Paihia, wo wir dann auch unser Hostel hatten. Die Fahrt dauerte 3,5 Std. Die ganze Zeit lief ” The Funky 80’s” ueber die Lautsprecher. Alles in allem waren wir schlussendlich ca. 20 Personen im Bus. Die Stimmung war super! 🙂

Gegen Mittag erreichten wir dann Paihia. Ein Palmenparadies mit weissen Sandstraenden in der ” Bay of Islands”. Diese grosse Bucht besteht aus 144 kleinen und mittelgrossen Inseln und wurde von James Cook benannt, als er dort zum ersten Mal Fuss auf Neuseelaendischen Boden setzte. Ein wahres Paradies in dem sich Pinguine, wildlebende Delphingruppen und Orcas tummeln. Aber dazu spaeter mehr 🙂
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Unser Hostel war einfach klasse, eins der schoensten und besten in dem ich bisher war. Ich bin zwar erst 2 Wochen hier, aber hab schon ziemlich viele Hostels gesehn. Eingebettet in Palmen, mit Pool ( obwohl das Meer direkt vor der Tuere liegt), jeden Abend grosses BBQ und Barbereich mit Disco. Viele coole Leute aus der ganzen Welt und jede Menge Spass. Mein Plan war dort drei Tage zu bleiben.

Am naechsten Tag gings dann um 7 Uhr morgens los Richtung Cape Reinga, dem noerdlichsten Punkt von Neuseeland. Wir waren ca. 70 Leute, alle so in meinem Alter. Aber allesamt Backpacker. Von Paihia nach Cape Reinga waren es immernoch 3,5 Std Fahrzeit.

Unser erster Zwischenstopp war in einer Gegend wo die grossen Kauri-Baeume wachsen. Bis zu 2000 Jahre alte Baumriesen mit einem Stammumfang von ueber 7 Metern. Sehr imposant! Zu vergleichen mit den Mammutbaeumen an der Westkueste von Amerika. Es fuehrte ein kleiner Pfad durch den Urwald. Die Landschaft ist einfach nur der Hammer. Egal wo man sich befindet, ueberall ist es schoen und es gibt immer was zu entdecken.

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Aber dann wieder zurueck in den Bus und “back on the road”… wobei Strasse wohl etwas zu schoen formuliert ist. Eine sich durch den Urwald windende Schotterpiste ist wohl die bessere Beschreibung dafuer 🙂 sehr abenteuerlich mit so einem grossen Bus. Ahja noch was.. wir hatten wohl den besten Busfahrer den man sich wuenschen kann. Er erzaehlte immer wieder ueber Lautsprecher etwas ueber die Gegend und er sprach fliessend Maorisch, die Sprache der Ureinwohner. Ich konnte es nicht ganz herausfinden, aber ich glaube er stammte auch von ihnen ab. Bloed war nur, dass kurz vor einem steilen Berganstieg der Turbo des Busses aussetzte. Wir schlichen also mit gefuehlten 5 Km/h den Berg hinauf. Aber wir machten uns einen Spass draus und “Barry” ( Foto) , der Fahrer haute einen Witz nach dem andern raus. Er hatte ein sehr ansteckendes Lachen.

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Wir fuhren zu einer kleinen Baeckerei, die lag wirklich im Nirgendwo aber hatte eine super Auswahl. Erstmal Lunchbreak. Mittlerweile reparierte Barry iwie auch wieder den Bus, keine Ahnung wie er das gemacht hat, aber danach lief er wieder einwandfrei 🙂 War auch noetig, da der “schwierigste” Teil der Strecke vor uns lag. Im aeussersten Norden an der Westkueste liegt naemlich der 90 Mile Beach. In Wirklichkeit ist er zwar nur 64 Meilen lang, aber man nannte ihn 90 Kile Beach, weil es wohl besser klang. Und 64 Meilen sind ja auch  102 Km. Ein sehr langer Strand also.

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Das besondere ist, dass dieser Strand als Strasse genutzt wird auf der regelmaessig Busse verkehren. Ich sag euch, mit 100 Km/h durch die Wellen zu brettern ist schon geil :-D. Wir standen unter Zeitdruck, weil wir nur ein begrenztes Zeitfenster hatten, da die Flut im Anmarsch war. Wuerde sie uns ueberraschen muessten wir umkehren. Wir bogen also ab auf diesen Strand der bis zum Horizont reichte. Sowas hab ich bis dahin echt noch nicht gesehn. Eine sehr raue See und viel Wind. Wir konnten richtig mitverfolgen wie langsam die Flut hereinkam. Wir mussten immer weiter zur Duene hin ausweichen und manchmal erwischten wir eine Welle, sodass das Wasser Links und Rechts am Bus bis auf das Dach hochspritzte. Aber Barry gab Gas ! Nach 40 Km kam dann der “point of no return”. Es ging um eine Biegung mit Felsen, die bei Flut komplett ueberschwemmt waren. Waren wir einmal hinter dieser Biegung, konnten wir nicht mehr umkehren, da die Flut schon sehr weit fortgeschritten war. Wir trafen auf mehrere Busse an diesem Tag. Ein Bus fuhr immer den Strand auf und ab,sofern das moeglich war. Er war leer und fuer den Notfall gedacht, falls irgendein technisches Problem an den andern Bussen auftauchen wuerde.

Mittlerweile hatten wir die Biegung hinter uns gelassen und noch ca. 30 min zu fahren. In einer kleinen Sandigen Bucht hielten wir kurz an. Wir stiegen aus und genossen diese endlose Weite. Sowas hatte ich echt noch nie gesehn. Dort sind auch super tolle Fotos enstanden. Wir liefen etwas ins Wasser und ploetzlich, wie aus dem nichts, kam eine ziemlich starke Welle. Wir hatten sie nicht kommen sehen. Ich konnte grad noch etwas auf den Strand rennen, so wurde “nur” meine ganze Hose nass 🙂 Aber das hiess hoechste Zeit zu gehen. Barry draengte uns einzusteigen. Weiter gings. Noch 10 min, dann hatten wir das Ende des Strandes erreicht und bogen in einen kleinen Fluss ab. Klingt komisch, war aber genauso. Eine sehr holprige Angelegenheit.

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Nach weiteren 10 min Fahrt erreichten wir dann unseren naechsten Haltepunkt. Riesige Sandduenen, ich schaetze mal so 70-80 Meter hoch. Nach einer kurzen Einweisung schnappte sich jeder ein kleines Board und wir kletterten die Duenen hoch. Eine sehr schweisstreibende Angelegenheit bei 31 Grad 😛 Aber wir wurden belohnt, mit einer herrlichen Aussicht und “Sandboarding” 🙂 Wie Snowboarden, bloss auf Sand. Man beschleunigt bis auf 70 Km/h die Duene runter bevor man unten einen weiten Auslauf in den Fluss hat und auf dem Wasser weitergleitet. So ging es zumindest den meisten. Viele wurden auch etwas nasser 😛 Ein herrlicher Zeitvertreib sag ich euch. Wir verweilten so 1,5 Std bevor es dann weiter ging.

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Wir fuhren den Flusslauf weiter hoch bis wir irgendwann wieder auf eine Strasse einbogen. Nach einem weiteren Stopp in einer herrlichen Bucht, unterhalb vom Cape, ging es dann wieder auf einer staubigen, engen Schotterstrasse weiter.

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Wir erreichten Cape Reinga gegen 14 Uhr. Dieser Fleck Erde ist echt unbeschreiblich schoen. Unteranderem “kollidieren” dort der Tasmanische Ozean und der Pazifische Ozean miteinander, entgegen ihrer Stroemungsrichtung. Sehr spektakulaer! Deshalb lass ich auch lieber Bilder “sprechen”, als hier gross noch was zu schreiben 🙂

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Gegen 18:30 Uhr waren wir dann wieder in Paihia im Hostel, nachdem es noch ausgiebig Fish and Chips und Eis im Bus gegeben hatte. Ich glaub die mussten danach erstmal lueften. Immerhin haben ca. 50 Leute die Fish and Chips gegessen 😀 .

Am Abend war wieder BBQ angesagt mit anschliessender Party und Live- Musik. (wie jeden Abend)

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Am kommenden Morgen hiess es um 7 Uhr aufstehen. Ab zum Pier und das Boot erwischen. Es ging raus aufs Meer, schwimmen mit wilden Delphinen. Eins meiner Highlights bis jetzt! Wir mussten jedoch nichtmal 10 Min fahren da hatten wir sie schon entdeckt. Oft schwimmen Delphingruppen und Orcas bis in die Bucht hinein! Die Delphintour unterliegt strengen Auflagen, zb. darf man nur hoechstens eine Std mit ihnen schwimmen, es duerfen nur 18 Leute gleichzeitig ins Wasser und die Delphine entscheiden selber, ob sie in Spiellaune sind, oder nicht. Sie werden zu nichts gedraengt. Oft verschwinden sie wieder und man hat Pech. Das Schwimmen mit ihnen wird nie fest versprochen. Doch wir hatten Glueck.

Sie kamen ganz nah an unser Boot und sprangen neben uns bis zu 3 Meter aus dem Wasser, einfach spektakulaer! Delphine koennen bis zu 45 Km/h schnell werden im Wasser, zum Vergleich, ein Olympia- Schwimmer schafft ca. 1,8 Km/h. Nach einer Weile hiess es dann ab ins Wasser. Man muss die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich lenken und sich interessant machen, was gar nicht einfach ist. Man muss unter Wasser summen und komische Geraeusche von sich geben..sehr witzig 🙂 Wir konnten sogar die Delphine unter Wasser “singen”hoeren. Sie kommunizierten miteinander. Das war wohl eins der einschneidensten Erlebnisse dieses Tages! Nachdem wir dann unsere Lunchbreak in einer kleinen gemuetlichen Bucht, auf irgendeiner Insel zu uns genommen hatten ging es wieder zurueck. Auf dem Rueckweg sahen wir dann noch ein paar Pinguine gemuetlich mitten auf dem Wasser rumtreiben. Die waren wohl am chillen. Es war echt zu witzig 😀

Den Nachmittag verbrachte ich dann noch am Strand und liess mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Drei meiner “Roommates” wollten noch zu irgendwelchen Wasserfaellen laufen und ich dachte mir ich geh einfach mal mit. Wasserfaelle sind ja meistens schoen. Speziell hier in Neuseeland. Also liefen wir los… und liefen und liefen… 2 Stunden durch die gluehende Hitze an einer kurvigen Strasse entlang. Es war so heiss…!! Die Stimmung sank kontinuierlich mit dem Wasserspiegl in unseren Wasserflaschen…. zum Glueck waren die Flaschen nicht ganz leer als wir dann enlich dort ankamen. Folglich hatten wir noch etwas Humor uebrig 🙂 Aber naja, da es seit Wochen nicht mehr geregnet hatte, waren die Wasserfaelle nicht so spektakulaer wie wir uns das erhofft hatten. Klar sie waren schoen anzuschauen, aber ich waere die Strecke nicht gelaufen wenn ich das gewusst haette.

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Ich weiss ja nicht, aber vielleicht erhoehe ich auch meine Ansprueche zu schnell, weil ich hier schon so viel Tolles gesehen habe. In Deutschland waer so ein Wasserfall direkt neben einer Strasse wohl DIE Attraktion ! 😉

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Der Rueckweg war noch beschwerlicher… wir hatten einfach keinen Bock mehr zu laufen…! Und was macht man, wenn man in Neuseeland keinen Bock mehr hat zu laufen?! Riichtig, man haelt den Daumen raus und versucht zu Trempen. Wir hatten wenig Hoffnung mit vier Personen. Aber zack , 10 Min spaeter hielt ein kleiner Camper-Van. Ein deutsches Ehepaar aus dem Schwarzwald stieg aus. Die Frau meinte etwas “bedrueckt”, dass sie leider keine Sitze im Auto haetten fuer uns…. aber sie haetten ein Bett oder eher Matratze hintendrin. 🙂 Also wir Vier hinten reingehuepft. Schoen die letzten 4 Km auf ner Matratze herumchauffiert worden! Das Ehepaar bot uns sogar an, wir sollten sie anrufen,wenn wir in den Sueden fahren wuerden, wegen einer Gratisfahrt. Da wir aber auf verschiedenen Bussen unterwegs waren fiel das Angebot ins Wasser. Es war fuer 10 Min ein sehr internationaler Camper-Van gewesen. Ich aus der Schweiz, die anderen aus Holland, USA und England. JA… Das war mein erster “”Hitchhike”. 🙂 Sehr lustige Angelegenheit!

Am naechsten Tag ging es dann gegen Nachmittag wieder Richtung Auckland mit dem Bus. Nicht sehr spektakulaer… standen im Stau, es war heiss und vor uns fuhr ein kleiner Pickup mit einem Hund auf der Ladeflaeche, dessen Ohren im Wind wackelten und nebenher lief Funkige Musik ueber die Lautsprecher.

Ich musste drei Tage in Auckland bleiben, weil ich keinen freien Platz in einem der Busse bekommen hatte, das waer eig nicht so schlimm gewesen wenn meine Kreditkarte funktioniert haette…. ich hatte gerade noch genug Geld um die Naechte im Hostel zu bezahlen. So musste ich zumindest nicht auf der Strasse schlafen. Im Norden hatte ich ein paar Englaender und Leute aus Wales kennengelernt. Die sind total cool drauf, viele von denen sind allerdings mit nem andern Bus zurueckgefahren. Aber im Hostel haben wir uns dann alle wieder getroffen. War sehr lustig. Und ich hab an dem Abend wohl das beste asiatische Essen gegessen seit meiner Geburt 😀 Das ist nur ein Versuch euch zu sagen wie gut es war, hehe.

Am naechsten Tag gingen wir dann noch zu Viert ins Memorial War Museum in Auckland, ein riesen Gebaeude und ein richtig tolles, grosses Museum, naturwissenschaftlich, sowie ueber die Maorikultur. Und der Weg fuehrt durch ein Stueck Regenwald mitten in der Stadt. So sehen die Parks halt in NZ Aus 🙂 Wusstet ihr, dass Auckland auf einem riesen Vulkanfeld mit 50, teilweise noch aktiven Vulkanen erbaut ist?! Interessante Info oder?! Und das Museum ist Gratis, wird nur ueber Spenden finanziert.

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Ansonsten wartete ich eigentlich nur drauf, dass die Tage rumgingen und ich endlich weiter Richtung Osten konnte. Die Kreditkarte konnte ich ja nicht benutzen, das hiess auch keine Aktivitaeten…. Nach einem kurzen Gespraech mit der Bank versicherte mir der Typ am andern Ende der Welt, dass die Karte in zwei Tagen wieder funktionieren wuerde. Ich hatte schon einen Sitzplatz nach Hahei gebucht. Das liegt auf der Coromandel Halbinsel und beherbergt die weltbekannte “Cathedral Cove”. Diese diente unter anderem als Filmkulisse fuer den Film “Narnia”. Ganz in der Naehe befindet sich ebenfalls der sehr bekannte “Hot Water Beach”. Aber dazu spaeter mehr 🙂

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Blick aus meinem BETT im Hostel in Auckland (Oben) 🙂

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Nach drei Naechten in Auckland ging es dann um 7 Uhr morgens weiter auf die Coromandel Halbinsel. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden. Mit einem kurzen Zwischenstopp beim Supermarkt in Thames ( der Ort ist nach dem Fluss benannt, der durch London fliesst). Unser Fahrer machte naemlich ein grosses BBQ am Abend fuer uns. Sehr nett von ihm 🙂
Nach einer sehr schoenen Fahrt entlang der zerkluefteten Kueste und gefuehlten 12 000 Kurven kamen wir in Hahei an. Also an die Speed Limits hier muss ich mich erst noch etwas gewoehnen. Man darf mit 80 Km/h die Passstrasse hochbrettern, man kann hinter keine Kurve sehen und rechts gehts 200 Meter den Abhang runter… naja 🙂 Ich lebe noch und so schnell sind wir dann auch nicht gefahren. Die Halbinsel ist eigentlich komplett mit Regenwald uebersaet. In der Mitte hat es eine Bergkette, die Coromandel Range. Dort hab ich dann auch meine erste 8 Stunden Wanderung gemacht. Allerdings ein paar Tage spaeter, mit grossen Wunden am Fuss als Resultat.. Hahei Beach , bittesehr 🙂

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Wir bezogen unser Quartier, ein paar Bungalows auf dem Campingplatz. Erste Amtshandlung natuerlich wie jedes mal… ab an den Strand und zur “Cathedral Cove”. Eine Stunde laufen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Am Abend gab es dann wie gesagt das grosse BBQ fuer uns und wir liessen es uns schmecken.

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Ein paar Bierchen trinken, zusammensitzen und plaudern. Besser gehts nicht, gerade weil fast jeder aus einem andern Land kommt und selber viel gereist ist. Lauter spannende Stories. Einer hatte eine Gitarre dabei, also gingen wir alle noch an den Strand in der Nacht und sassen zusammen. Schade war nur dass alle am naechsten Morgen mit dem Bus weiterfuhren. Ich hatte fuer drei Naechte gebucht. Hat halt nicht jeder so viel Zeit wie ich 🙂 Also hiess es am naechsten Morgen noch einmal runter zur “Cathedral Cove”. Ist echt so wunderschoen dort!! Da mittlerweile auch andere Backpacker eingecheckt hatten, war ich nicht ganz alleine. Aber ich hatte einen Bungalow fuer mich. 🙂

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Am Mittag des naechsten Tages kam dann der naechste Bus voll mit Backpackern an. Ich hatte gehofft auf den Bus am naechsten Morgen aufspringen zu koennen, um weiterzureisen. Da alle “Neulinge” natuerlich auch den beruehmten Strand sehen wollten und ich eh nix besseres zu tun hatte, lief ich nochmal ein drittes Mal mit runter. Nach drei Mal war dann aber genug 🙂 Es gab noch einmal BBQ am Abend. Zu uns gesellte sich dann noch ein Backpacker aus Kanada. Der Abend war mal wieder sehr interessant und voller spannender Geschichten. Ich wollte unbedingt noch zum Hot Water Beach, bevor ich weiterreisen wuerde. Dieser Strand ist in sofern einzigartig, da in einem kleinen Abschnitt die Erdwaerme durch Risse in der Erdkruste direkt bis bis an die Oberflaeche gelangt. Man laeuft also Barfuss ueber den Strand und ploetzlich wird es ziemlich warm unter den Fuessen. Echt total verrueckt 🙂 Dort faengt man dann an ein Loch zu buddeln. Aber benutzt eine Schaufel oder wie in unserem Fall eine Bratpfanne und eine Salatschuessel (hatten grad keine Schaufel) hehe. Mit blosen Haenden zu graben ist unmoeglich weil es einfach zu heiss ist. Man muss nur 20 cm tief graben und schon fuellt sich das Loch mit Wasser, heissem Wasser. Ich uebertreibe nicht, das Wasser kocht und hat so ca. 100 Grad Celsius. Das Problem ist, dass man nur an den heissen Stellen buddeln kann wenn Ebbe ist und das war in unserem Fall um 0:30 Uhr. Also fuhren wir Nachts zu viert mit dem Kanadier an den Strandabschnitt. Es ist etwas abgelegen und wir hatten fast Vollmond. Ich sag euch, es war eine einzigartige Atmosphaere. Wir hatten den ganzen kilometerlangen Strand fuer uns alleine. Normalerweise tummeln sich duzende Menschen dort um zu buddeln, wenn die Ebbe bei Tag ist. Aber wir waren ganz alleine mit noch zwei Englaendern die wir dort trafen. Dazu das grollen der Wellen. Einfach herrlich.

Ihr fragt euch sicher wie man in kochendem Wasser liegen kann ohne sich zu verbrennen. Nun ich hab mir meine Fusssohle verbrannt…. es ist echt verdammt heiss. Aber wenn eine Welle kommt, schwappt das Meerwasser in die gebuddelten Becken und vermischt sich mit dem heissen Wasser zu einer richtig angenehmen Bruehe 🙂 Also lagen wir da zwei Stunden lang und entspannten uns. Man konnte den Wasserdampf im Mondschein sehen. Es war echt wie in nem Thermalbad nur viel schoener. Nach zwei Stunden gingen wir dann wieder weil die Flut reinkam und alles wieder mit Wasser bedeckte.

Ich hab vorher geschrieben, dass ich gehofft hatte auf den Bus aufspringen zu koennen…. war leider nicht moeglich…erfuhr ich dann am Morgen, aber ich hatte schon ausgecheckt. Der Kanadier kam zu mir und fragte mich was so meine Plaene waeren.. er hatte das wohl mitbekommen. Er hatte am Tag zuvor ein paar Anhalter mitgenommen und die gaben ihm einen tollen Tipp wo man richtig toll wandern gehen koenne. Zufaellig war genau diese Wanderroute auch in meinem Reisefuehrer drin und so entschieden wir spontan zusammen auf den Berg zu klettern… ich benutze das Wort, weil wandern untertrieben gewesen waere.. aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Also fuhren wir zu zweit los in Richtung Thames, immer schoen Google Maps nach…. bis wir im Nirgendwo auf einem Feldweg zu einer einsamen Farm kamen. Wie im Film hehe. Uns kamen sicher 5 Hunde entgegengerannt… Aber anderst als im Film wurden wir nicht von irgendwelchen Kettensaegenmoerdern in den Keller verschleppt, sondern eine nette Familie oeffnete die Tuer. Nach kurzer Wegbeschreibung ging es dann weiter.

Unten am Fuss des Berges angekommen (nach einer 30 min Fahrt ueber eine Schotterstrasse durch den Urwald) starteten wir unsere Wanderung (Hike). Ich haette nicht gedacht, dass es so anstrengend werden wuerde… es war der Krasseste Hike den ich je gemacht habe bisher!! Es ging eigentlich konstant irgendwelche Felsen und Steinstufen hoch durch den dichten Urwald…. 3 Stunden lang!!  Von Wanderweg kann nicht die Rede sein. Das letzte Stueck zum Gipfel konnte man sogar nur noch mit Leitern bewaeltigen, die in den Fels montiert waren. Aber die Strapazen haben sich gelohnt! Die Aussicht war einfach fantastisch!! Der Gipfel selbst bestand eigentlich nur aus ein paar Felsen und war nicht groesser als 10 Quadratmeter. Endlich was zu essen!! Da Oben hats gleich dreimal so gut geschmeckt. Wir trafen dann noch ein paar Kiwis, Englaender und eine Deutsche. Ein kleines Schwaetzchen bevor es dann wieder den ganzen Weg nach unten ging… runter war noch anstrengender als hinauf… Abgesehn vom oberen Teil bestand der ganze Pfad nur aus wild zusammengewuerfelten Steinformationen…ich nenn sie mal “Stufen”. Hier und da musste ein kleiner Sturzbach ueberwunden werden.

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Da wollten wir hoch!! Bis auf den hoechsten Punkt (Oben) !

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Man kann den Weg erahnen als weisse Linie.

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….auf halber Strecke…

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… Stufen jeglicher Art bis zum Gipfel…

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Der steinige Weg zum Gipfel, am Schluss nur noch ueber Leitern ( linkes Bid) erreichbar.

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Koennt ihr en “Wanderweg” erkennen? 🙂

Nach 8 Stunden auf den Beinen erreichten wir dann endlich das Auto! Im Nachhinein waer ich wohl schlauer gewesen und haette meine neuen Wanderschuhe eingelaufen, bevor ich gleich so einen Trip gemacht haette… hab mir ne Richtig fette Wunde an beiden Beinen zugezogen… naja das naechste mal bin ich schlauer!

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Zum entspannen fuhren wir dann noch zu einem Fluss um unseren Fuessen eine kleine Kur zu geben. Man kann dort direkt von der Strasse ( die ca. 7 Meter oberhalb liegt) von einem Felsen in den Fluss springen. Ne Menge Spass!! 🙂 (Hab ich aber nicht gemacht wegen meiner Wunde)

Da Marshall ( so heisst der Kanadier) den Wagen am naechsten Tag wieder in Auckland zurueckgeben musste, hatte ich keine Moeglichkeit mehr nach Hahei zurueckzukommen, vonwo ich am Morgen los bin. Aber ich musste irgendwie dorthin zurueck, weil dort mein Bus am Montagmorgen losfuhr und ich schon einen Sitzplatz gebucht hatte. Allerdings war ja erst Samstag und ich hatte noch etwas Zeit. Also fuhren wir nach Thames, wo ich auf meiner Reise nach Hahei schon durchgekommen war. Wir fanden zwei Betten im Sunset Backpackers, einem kleinen gemuetlichen Hostel mit einer seehr grimmigen Besitzerin …. wie gesagt das Hostel war super und es gab sogar freies Internet aaaber diese Frau…. ich sags euch… ein Hausdrache…. womoeglich war sie schon so gestresst mit den ganzen Backpackern, dass sie ihrem Aerger mal Luft machen musste. Wir kamen wohl grad zum rechten Zeitpunkt! Jedenfalls war sie durch das ganze Hostel zu hoeren an dem Abend… auch unter anderem weil ich das Balkongelaender fuehr meine SAUBERE Waesche “missbrauchte”… ahja und Essen und Trinken war verboten in den Zimmern… aber niemand hielt sich wirklich dran… 🙂 wir sind halt alles unartige ,junge ,unbelehrbare Reisende! Ich hatte in der Nacht noch vier Schweizer auf meinem Zimmer, die sich allerdings mit ihrer “schweizer Offenheit” sehr zurueckhielten mir gegenueber. Dann lieber ab in naechste Zimmer und mit lockeren Leuten aus Belgien, Kanada und Alaska bei einem Bier tolle Stories erzaehlen. Der Typ aus Belgien reiste seit seiner Ankunft in Neuseeland immer per Anhalter durch das Land und er war es auch der die lustigsten Geschichten zu erzaehlen hatte. Aber darauf werd ich nun nicht weiter eingehen.

Am naechsten Morgen fuhr Marshall dann weiter nach Auckland und ich musste schauen wie ich wieder an die Ostkueste kam. Aber wie es der Zufall so will hielt genau der Straybus (mit dem ich durch Neuseeland reise) vor dem Supermarkt in dem ich gerade eingekauft hatte. Da ich ein Jahresticket habe kann ich einfach mitfahren sofern ein Platz frei ist. Ich hatte Glueck! Also wieder ab nach Hahei, langsam hatte ich aber genug von dem Ort, ich wollte endlich weiter! Wir machten nochmal einen Abstecher zum Hot Water Beach. Diesmal bei Tag, was sehr schoen war, da ich ja letztes Mal mitten in der Nacht gegangen war. Das tolle ist, am Tag kann man das Wasser kochen sehen.

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Der Bus war halb voll mit Hollaendern. Also ich dachte ja dass ich hier vermehrt auf Deutsche treffen wuerde, aber ich muss sagen, dass ich bis jetzt mehr Hollaender und Englaender getroffen habe. Find ich eigentlich sehr gut , da ich so mein Englisch aufbessern kann. Nach einem weiteren sehr leckeren BBQ gings dann ab ins Bett denn es hiess um 6:30 Uhr aufstehen am kommenden Morgen. Warum immer nur so frueh…brrrr… es standen 4 Stunden Fahrt an bis nach Raglan an der Westkueste. Also einmal quer durchs Land. Eigentlich lagen wir im Zeitplan doch dann hoerten wir einen lauten Knall. Wir hatten es tatsaechlich geschafft einen unserer Busreifen zu schreddern… Das hiess ein ungewollter 1,5 Stunden Aufenthalt in Hamilton. Doch bis dahin waren es noch 15 Minuten Fahrt… und ich sass genau ueber dem Fahrwerk und die Gummiteile schlugen mit einem lauten Krachen gegen den Unterboden. Ich hab echt gedacht, dass der Boden iwann nachgibt und ich en Stueck Reifengummi ins Gesicht bekomme…. Aber dazu kam es natuerlich nicht.

Also Hamilton zu Fuss erkunden solang der Bus in der Werkstatt war. Naja ich muss sagen, dass mir Hamilton gar nicht gut gefaellt. In weiten Teilen etwas heruntergekommen, nur das Stadtzentrum ist ganz Nett. Der Bus war wieder Fahrbereit und es konnte weitergehen. Vor Raglan noch ein kurzer Zwischenstopp. Dazu muss ich glaub nicht viel sagen, schaut euch einfach die Bilder an. 🙂

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In Raglan angekommen bezogen wir unsere Zimmer in der Kariori Lodge, einem Hostel mitten im Urwald. Wir mussten erst eine 1 Km lange Schotterpiste hochfahren bis irgendwann ein paar Huetten auftauchten. Ein sehr schoener Platz um zu bleiben mit einem herrlichen Blick von unserer Veranda mit Haengematte 🙂

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Raglan gilt als das “Surfers Paradise” von Neuseeland und normalerweise hat es dort auch die Besten und laengsten Wellen. Perfekt um surfen zu lernen. Aber ich habe in den 4 Tagen nie perfekte Bedingungen gesehn, sodass ich nie surfen gegangen bin. Leider… naja ich komme auf dem Rueckweg sicher nochmal in Raglan vorbei. Am Abend fuehren wir dann noch in die Stadt und gingen Fish’n’Chips essen. Natuerlich fangfrischen Fisch!! Sehr lecker!

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Den Abend liess ich mit den Hollaendern zusammen ausklingen. Ein Sunset-Bier trinken nahe unserem Hostel.

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Wir spielten Karten mit etwas anderen Regeln.. Es war einer der witzigsten Abenden bisher 😀

Die restlichen Tage verbrachte ich eigentlich nur mit relaxen und nix tun 🙂 Die Gruppe, mit der ich gekommen war, fuhr dann am naechsten Morgen weiter. Ich blieb noch zwei Naechte und huepfte dann auf den kommenden Bus auf. Wieder eine neue Gruppe, wieder neue Gesichter, es ist echt anstrengend soviele neue Leute kennenzulernen, auch wenn es natuerlich super interessant ist!! 🙂 Und natuerlich wieder die Haelfte Hollaender.. was ist blos los?! 😀

Aber die Gruppe war sehr cool, eine der besten die ich bis jetzt erwischt hatte.
Weiter ging es auf unserem Road Trip durch New Zealand. Ab zu den Waitomo Glow Worm Caves. Darauf freute ich mich schon lange. Eigentlich ist es eine Hoehlenwanderung wie jede andere auch, nur dass in diesen Hoehlen Hunderttausende von Gluehwuermchen die Decken und Waende bevoelkern. Es ist Stockfinster und man faehrt in einem Schlauchboot durch die Hoehlen. Es ist muxmauschenstill, nur das Rauschen des unterirdischen Wasserfalls ist zu hoeren und dann diese vielen Lichter ueberall. Als haette jemand hundertausende LED’s in der Hoehle verbaut, mit dem kleinen Unterschied, dass dort unten alles lebt. ein unbeschreiblicher Moment sag ich euch!!

Spellbound a closer look at glowworms

Spellbound Glowworms at end of cave

Spellbound's red raft and glowworms

Ich moecht euch noch kurz was zum Leben eines dieser Gluehwuermchen erzaehlen. Eigentlich ist es eine traurige Geschichte! Diese kleinen Viecher haengen 8 Monate an der Decke im Dunkeln. Es sind nicht die Wuermer die leuchten sondern, einfach gesagt, ihre Scheisse 😛 Das licht wird durch einen biochemischen Prozess erzeugt und besteht aus 98 % Licht und 2% Waerme. Also eigentlich ideal fuer ein Stromsparendes Zuhause 😛 Nur muesste es dann zuhause dunkel und feucht sein… lassen wir das lieber! Nach 8 Monaten an der Decke haengen verpuppen sich die Wurmer und werden kurz darauf zu kleinen Fliegen. Leider hat ihnen Mutter Natur keinen Mund geschenkt… sehr traurig!! Das heisst sie sterben nach ca. 48 Stunden… aber nicht durch den Hungertod, sondern sie fliegen zu den vielen kleinen Lichtern und verfangen sich in den klebrigen Faeden. Fakt ist sie werden von ihren eigenen Kindern gefressen… und so wiederholt sich dieser kleine Kreislauf seit nun tausenden von Jahren. Wenn man das so liest klingt es irgendwie schon wieder witzig…
Nach 4 Stunden war die Tour dann zu Ende.

Es ging ohne nennenswerte Vorkommnisse zum naechsten Halt fuer diese Nacht, nach Mourea. Das war wohl der spannenste und kulturellste Stop meiner bisherigen Reise. Wir blieben eine Nacht bei den Maoris, Assen zusammen und durften sogar in deren “Meeting House” uebernachten. Fernab vom dem ganzen kommerziellen Tourismuszeugs! Die Willkommenszeremonie war sehr speziell und tiefgreifend. Ohne diese Zeremonie haetten wir gar nicht auf das Areal gedurft. Aber darueber kann ich euch dann ein anderes Mal erzaehlen. Leider durfte ich keine Fotos machen weil das alles sehr heilig ist fuer Die. Und ich respektiere das! Nach dem Essen gingen wir alle Zusammen in den Wald um etwas ueber die Bedeutung des Kaituna Rivers fuer die Maoris zu lernen. Es ist ein sehr spiritueller Ort da sie dort ihre Angehoerigen beerdigen. Gleichzeitig war die Begehung auch ein kleiner Vorgeschmack auf das White Water Rafting das man auf dem Fluss betreiben kann. Dies soll allerdings nicht ueber die spirituelle Bedeutung hinwegdeuten.

Das Dorfoberhaupt gab uns dann noch eine kleinen Crashkurs in Sachen Heilpflanzen und Pflanzenkunde. Erinnert ihr euch noch daran, dass ich mir diese Wunde beim wandern zugezogen hatte?! Da sie noch nicht verheilt war fragte ich das Dorfoberhaupt, ob er vllt ein traditionelles Mittel dagegen haette. Um ehrlich zu sein ich wollte es einfach nur mal ausprobieren, ich hatte wenig Hoffnung, dass es irgendetwas helfen wuerde. Aber warum nicht gleich auch den traditionellen Weg waehlen wenn man schon bei den “Ureinwohnern” zu Gast ist. Ich schreibe Ureinwohner in Anfuehrungszeichen, weil die Maori nie von Anfang an Neuseeland besiedelt haben sonder nur die ersten Einwanderer waren, Jahrhunderte vor den Europaeern. Ich legte also diese Blaetter in heisses Wasser bis sie weich waren und dann auf die Wunde, dann noch mit Klarsichtfolie umwickelt und ueber Nacht ruhen lassen.
Am abend gab es dann noch Vorfuehrungen mit Tanz und Musik. Wir Jungs mussten dann noch den “Haka” lernen und vorfuehren. Einen alten Kriegstanz. Sehr Amuesant fuer die Zuschauer und etwas peinlich fuer uns, da wir nur 7 Jungs, aber 22 Frauen in unserer Gruppe waren. Aber es war super!! Wir hatten unser Schlafgemach im “Meeting House” zurechtgemacht. Sehr speziell, weil sonst keine “Touristen” nichtmal einen Fuss hineinsetzen duerfen. Ahja man darf das Haus nur Barfuss betreten. Es wird fuer alle moeglichen Zeremonien benutzt, von Beerdigungen bis hin zu Geburtstagen und Hochzeiten. Frueher wurde ein ganzes Jahr getrauert wenn ein Mitglied gestorben war und sein Leichnam in dem Haus aufgebart. Die lange Trauerzeit deswegen weil aus dem ganzen Land Maoris angereist kamen. Heutzutage wird die Trauerzeit auf drei Tage verkuehrzt wegen der schnelleren Fortbewegung durch das Auto.
Wir lagen dann also alle in unseren Schlafsaecken und die Familie blieb noch eine Weile bei uns. Wir konnten Fragen stellen und sie erzaehlten ueber ihre Kultur. Es war ein sehr persoenlicher Abend und eine sehr spezielle Atmosphaere. Wir sind nun ofiziell in deren Familie aufgenommen und ich kann jederzeit zurueckkehren und dort unterkommen. Echt sehr speziell!

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Der Morgen der Abreise: Noch ein paar Gruppenfotos und eine herzliche Verabschiedung bevor es weiter nach Rotorua ging.

So und nun bin ich fix und fertig…. hoffe das haelt euch wiederetwas hin bis zum naechsten Post 😉  ich schreibe euch wieder!! Haltet die Ohren steif!

Eine Muenze ins Gluek ! Glueck und Pech liegen so nah beieinander!

Hey ihr alle dort drueben im Schnee und Matsch 🙂 weiter gehts mit meiner Berichterstattung! Leider muss ich euch sagen, dass sich meine Speicherkarte von jetzt auf nacher selbst geloescht hat..:( ich koennte ausrasten!!! Zum Glueck hatte ich 90 % der Bilder am Vortag auf den PC von nem Kollegen ueberspielt, so ist zumindest nicht alles verloren gegangen. Aber ich kann euch leider in diesem Post keine Bilder zeigen. Sehr schade aber leider nicht anderst machbar.  Ich werde einen zusaetzlichen Post dranhaengen voller Bilder in den naechsten Tagen.

Es ist immer wieder interessant wie Zufaelle zu tollen Situationen fuehren. Bestes Beispiel dafuer sind wohl die letzten  Tage. Bevor ich euch aber darueber berichte, moechte ich noch kurz was zu den Tagen nach meiner Ankunft schreiben. Es ist nicht sehr aufregend aber nur der Vollstaendigkeit halber.

Ich hab euch ja von dem Seminar erzaehlt das nicht stattgefunden hat. Nun einen Tag spaeter haben wir es dann doch durchgezogen. Es war sehr informativ und ich denke ich hab einige Anregungen mitnehmen koennen. Das Seminar ging von 10 Uhr morgens bis 16 Uhr mittags. In der Mittagspause haben wir dann noch unser Bankkonto erstellt und die Steuernummer beantragt. Was mir immer wieder jeden Tag auffaellt ist, wie nett und freundlich hier alle Menschen sind. Egal wo man hingeht, immer haben sie ein Laecheln im Gesicht. Ahja und die Kiwis lieben Smalltalk 🙂 Mir ist es schon oft passiert, dass ich einfach auf offener Strasse angesprochen wurde wie es denn mir so geht, und dann lief man einfach wieder aneienander vorbei 🙂 An den lebensstil hier koennte ich mich echt gewoehnen… und das schon in der ersten Woche! Echt verrueckt 🙂

Aber nun zum eigentlichen Thema dieses Posts!

Alles fing damit an dass unsere gebuchte Zeit im Hostel zu Ende war. Das hiess entweder zu verlaengern, was mich fuer 4 Tage knapp 95 Dollar gekostet haette oder auszuchecken. Viele mit denen ich hergflogen war entschieden sich fuer die erste Variante. Warum 4 Tage? Weil am Montag eine Gratis Bus Tour um Auckland herum stattfindet, bei der wir alle dabeisein wollen. Highlight dieser Tour wird wohl das Besteigen der Habour Bridge sein, wo man auf dem obersten Bogen der Bruecke entlang lauft. Das werden wieder super Bilder werden!

Ich entschied mich aber auszuchecken und die restlichen Tage bis Montag anderst zu nutzen. Zufaellig ( das Wort wird hier noch oefter auftauchen und ist Sinnbild dieses Posts) hatten andere Reisende aus dem Hostel noch die selbe Idee wie ich. Dies war der erste tolle Zufall, da wir uns alle auf Anhieb sympathisch waren. Also zogen wir los mit all unserem Gepaeck. Wir wollten eigentlich 3 Tage wandern gehen, einfach aus Auckland herauslaufen in Richtung Westen an die Kueste. Kein Bus, gar nix, einfach nur laufen und schauen wo wir landen wuerden. Also erstmal zum Hafen!

Wir liefen und liefen, aber Auckland ist gross… immerhin hat die Stadt 1,5 Mio Einwohner… ahja und ich hab noch nicht erwaehnt, dass es hoch und runter geht, alles sooo huegelig hier! Vergleichbar mit San Francisco. Und das mit 20 Kg Gepaeck auf dem Ruecken. Nach 4 Std durch die Stadt irren, endlosem Berg hoch Berg runter entschieden wir uns zumindest mit dem Bus bis zur Stadtgrenze zu fahren und von dort aus weiter zu laufen. Wir fragten Leute auf der Strasse nach einem Bus in Richtung Westliche Stadtgrenze….natuerlich gab es nur ein Terminal fuer Ueberlandbusse und das war… wie haette es auch anderst sein koennen, am Hafen…die Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Wir waren nassgeschwitzt und entschieden uns mit dem Bus zurueck zum Hafen zu fahren um dort den Ueberlandbus zu nehmen. Gesagt, getan!

Nach 20 Minuten Ankunft am Hafen. Komisch, kam uns alles so bekannt vor… Unser Bus fuhr in 30 Min, das hiess noch schnell zum “Restaurant zur goldenen Moewe”, auch als Mc Doof bekannt, zu rennen und 10 Cheeseburger zu holen, ein bisschen Frustessen darf sein 🙂 Mittlerweile waren Zweifel an der Grundidee unseres Reiseplans aufgekommen und ich selber konnte mich dem nur anschliessen. Wir hatten naemlich von einer kleinen Insel vor Auckland gehoert, die der absolute Traum sein soll und die man eigentlich gesehen haben muss! Waiheke Island! Der Grund warum wir am Anfang nicht gleich entschieden auf die Insel zu gehen war, dass alles Hostels dort schon ausgebucht waren und wir noch kein Zelt hatten. Wir wussten also sicher, dass wir keinen  richtigen Schlafplatz haben wuerden.

Der Bus kam und wir mussten uns schnell entscheiden. Also warfen wir die Muenze. Kopf war Insel und Zahl hiess ab nach Westen. Zu unserem Glueck fiehl Kopf, aber was das wirklich bedeuten wuerde konnten wir uns nicht im Traum ausmalen 🙂

Dann hiess es ab auf die Faehre, 35 Min Fahrt bis Waiheke Island. Schon bei der Einfahrt in die Bucht konnte man erahnen wie toll es hier werden wuerde. Man kam sich vor wie in der Karibik.

Auf der Insel angekommen stiegen wir in den Bus und fuhren zu einer kleinen Bucht namens Palm Beach. Uns gefiehl einfach der Name, darum entschieden wir spontan dort hinzufahren. Die Insel ist ca. 30 Km lang und sehr huegelig. Alles voller Palmen und kleinen verlassenen Buchten , felsig aber mit weissen Sandstraenden. Die Beschreibung im Reisefuehrer triffts ganz gut: ” Smaragtgruenes Wasser schwappt gegen felsige Buchten.” 🙂

In Palm Beach angekommen hiess es erstmal ab ins Wasser! Das Meer hier ist richtig schoen angenehm warm. Ja, doch hier konnte man es aushalten 😛 Aber die wichtigste Frage war noch nicht geklaert, wo sollten wir schlafen… Wie es der Zufall so will, kam uns am Strand ein aelterer Herr entgegen, so um die 70 schaetze ich. Er sprach ziemlich gut Deutsch, war aber Amerikaner. Er fragte uns woher wir kaemen und erzaehlte uns, dass er als Teenager ein paar Jahre in Bayern auf ein Internat gegangen sei und dort Deutsch gelernt habe. So ein netter Mensch ! 🙂 Er meinte, dass er fuer zwei Personen einen Schlafplatz anbieten koenne, aber wir wollten zusammenbleiben und deshalb vermittelte er uns an einen seiner Freunde weiter. Es geht doch nichts ueber Connections Hehe! 30 Dollar war uns dann aber doch etwas zuviel und wir lehnten dankend ab. Aber beide wussten von einer kleinen versteckten Bucht wo es eine kleine Erhebung mit zwei grossen Palmen hatte. ” Dort koenne man sehr gut uebernachten ohne von der Polizei entdeckt zu werden.” meinte er. Wir mussten erstmal schmunzeln. 🙂

Langsam daemmerte es und nun mussten wir uns ernsthaft Gedanken machen. Wir packten unsere Sachen und klingelten bei einem Wohnhaus. Vielleicht koennten wir hier ja im Garten schlafen. Die Frau war sehr nett und lustig drauf un empfahl uns ebenfalls die versteckte Bucht. Als Gruppe zu reisen bringt halt manchmal doch Nachteile mit sich, aber die Vorteile ueberwiegen.

Da es dunkel wurde machten wir uns alle schlussendlich auf den Weg zu dieser so hochgepriesenen Bucht. Das spannende ist, dass man diese Bucht nur bei Ebbe erreichen kann, da ein Stueck des Pfades bei Flut ueberschwemmt ist. Es war Ebbe, wir hatten mal wieder Glueck nach dem Pech der Schlafplatzsuche. Dort angekommen machten wir es uns unter den Palmen gemuetlich. Es war echt wie auf einer ueberdachten Veranda, nur viel schoener.

Die Nacht war sternenklar,recht mild. Wie gesagt , wir hatten kein Zelt 🙂 Aufgewacht am naechsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen und Meeresrauschen.

Wir packten unsere Sachen und machten uns auf die Insel zu erkunden, zu Fuss natuerlich! 12 Km Marsch zum naechsten Traumstrand, Onetangi Beach. Was soll ich noch gross erzaehlen… Das gleiche Programm wie den Tag davor, chillen, ins Meer springen, braun werden! 😀 Noch was..ich hab mich jeden Tag 2 bis 3 Mal eingecremt mit Lichtschutzfaktor 50 plus. Pustekuchen… hier in Neuseeland ist die Sonneneinstrahlung 40 % hoeher als in Deutschland. Hier gibts es Sonnencrems bis Lichtschutzfaktor 100 plus !!!! Aber davon lass ich die Finger.

Nach einem weiteren tollen Tag am Strand, machten sich die drei Maedels aus unserer Gruppe auf den Weg zurueck nach Auckland. Wir drei Jungs wollten noch eine Nacht auf der Insel bleiben. Wir versuchten unser Glueck erneut bei einem Hostel nahe am Strand. Was wir nicht wussten… 20 Kg die Passstrasse hochzuschleppen… dafuer wird man oben mit einem gigantischen Blick uebers Meer belohnt. Ein netter Kiwi fuhr uns dann auch noch die haelfte der Strecke mit seinem Pickup auf der Ladeflaeche nach oben 🙂 Oben angekommen gleich eine Absage…alles voll… okay dann mussten wir weiterlaufen und es war schon Nachmittag… wir entschieden uns noch einmal an den gleichen Ort zum schlafen zurueckzukehren wie am Vortag, Palm Beach. Nach 10 Km Fussmarsch und einigen Malen Verlaufen erreichten wir den Strand. Rechtzeitig bevor der Burgerladen zumachte.Die Burger sind die besten die ich je gegessen habe! 😀

Nochmal eine Nacht schlafen am Strand, diesmal nur zu Dritt. Am naechsten Morgen 5 Km Fussmarsch zum Faehrhafen und dann ab mit der Faehre nach Auckland ! Die Grossstadt hatte uns wieder 🙂

Nun ging es wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Das war recht unkompliziert, da es in Auckland ziemlich viele Hostels gibt. Wir sind dann in einem richtig coolen Hostel namens “Frienz” untergekommen. In einem 12 -Bett- Zimmer mit Shotten, einer Kanadierin und ein paar anderen. Am Abend gings dann ( wie die fast jeden Abend bisher) in den Pub mit Live Musik und Billard. Immer wieder super lustig.

Am Montag hatte ich mich ja fuer eine Bus-Tour durch Auckland angemeldet. Es war sehr interessant, da ich nun auch die Ecken der Stadt entdeckte, die mir davor noch unbekannt waren. Diese Stadt ist einfach einzigartig und das nicht nur weil auch Wale und Delphine bis in die Bucht und in den Hafen schwimmen, leider sahen wir an diesem Tag keine.  🙂 Bilder folgen von allen Aktivitaeten!

Gegen Nachmittag fand wohl das Highlight meiner bisherigen Reise statt. Erst wanderten wir gesichert hoch auf die Auckland Habour Bridge, eine herrliche Aussicht ueber die ganze Bucht und die Skyline. Dann machte ich meinen ersten Bungy-Jump von der Bruecke ins Wasser. Ein unbeschreiblicher Kick, der alles bisher gemachte in den Schatten stellt 😀  Bilder folgen!

Am Abend im Hostel angekommen gabs ( wie jeden Montag dort) ein Pockertunier. Das war wohl der lustigste Abend bis dahin 😀 An einem Tisch mit drei Tschechen, vier Deutschen, zwei Portugiesen, einem Spanier und einem Franzosen zu sitzen und zu zocken…. das kann nur gut werden. Immerhin wurde ich 6. von 12 Plaetzen hehe…

Ich habe noch eine Nacht verlaengert weil es mir dort so gut gefaellt und ich noch ein paar Sachen erledigen muss bevor ich die Stadt verlasse und Richtung Norden Reisen werde. Heute ist wieder einer aus meiner “Reisegrupper” der Vortage aufgebrochen. So langsam trennen sich die Wege aller. Ein komisches aber auch tolles Gefuehl! Nun geht es endlich richtig los.

Ahja nach einer Woche kann ich sagen, dass ich nicht die Spur eines Jetlags habe! Echt unfassbar, aber ich habe nie auch nur ein Anzeichen gespuert. Vielleicht liegts an dem tollen Wetter hier, ich habe seit ich hier bin noch keinen Tropfen Regen gesehen und das Thermometer steigt jeden Tag auf 30 Grad ! 😀

Das war doch ein guter Schlusssatz, oder? 😛

Bis bald, ich melde mich wieder! Dann mit Fotos!

Das Abenteuer beginnt !!

So meine Lieben!! Es gibt Neuigkeiten von der Front… oder eher vom Ende der Welt!

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich hatte einfach keine Zeit und mit dem Internet siehts hier auch rar aus…nun aber alles mal der Reihe nach!

Montag, 4. Feb: Um 9:00 Uhr morgens am Flughafen Frankfurt angekommen. Der Check-In war schnell gefunden und das Gepäck eingecheckt. Dort hab ich dann auch gleich viele meiner Mitflieger getroffen, die auch für Work and Travel nach Neuseeland geflogen sind. Wir kannten uns alle nicht. Es war war ein wild zusammengewürfelter Haufen Leute aus ganz Deutschland, aber die Stimmung war super und wir haben uns alle gleich super verstanden.

Nun aber auf zum Gate! Mit einer halben Stunde Verspätung starteten wir aus dem verregneten Frankfurt in Richtung Kuala Lumpur, Malaysia. Die erste Etappe nach Südasien betrug 12 Stunden Flugzeit. Leider hatte ich keinen Fensterplatz sondern sass im Mittelgang auf dem mittleren Sitz. Zum Glück wurde der Flug lustiger als ich dachte Dank meiner Sitznachbarn und dem Bordentertainmentsystem 😉 Und so flogen wir in die Nacht…. Mit 250 Km/h Rückenwind im Jetstream knapp an der Schallmauer hehe 😉 DSC00026

Nach einer Gefühlten Ewigkeit landeam Notausgangten wir um 6:30 Uhr morgens in Kuala Lumpur, Malaysia. Ich wurde fast erschlagen von den 26 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit. Schliesslich hatte ich kein Auge zugetan und die Zeitverschiebung beträgt hier immerhin schon 7 Stunden. Aber die Stimmung war einfach der Hammer. Die Leute sind einfach Klasse! 🙂

Nach 2 Stunden Aufenthalt am Flughafen ging es wieder in den Flieger. Nochmal 10 Stunden Flug bis wir endlich in Auckland landen würden. Um 8:30 Uhr verliessen wir Malaysischen Boden und diesmal hatte ich Glück. Ich bekam einen Sitzplatz am Fenster direkt am Notausgang, das heisst Beinfreiheit ohne Ende und  eine atemberaubende Sicht!

Von Malaysia ging es über Indonesien, den australischen Kontinent und wieder endloses Wasser nach Neuseeland. Ich hatte bisher keine Minute geschlafen aber das Essen machte einiges wett! Also ich muss echt sagen, der Service an Bord war echt der Hammer, ich hab noch nie soviel gegessen wie in diesen 24 Stunden meiner Reise. Und das Essen war richtig gut.

Um 0:10 Uhr neuseeländischer Zeit landeten wir dann endlich in Auckland! Nach 20215 Km Flugstrecke!

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Es war echt schwer zu fassen, dass ich nun endlich dort war.

Mit dem Bus gings dann zum Hostel mitten in der Innenstadt. Absolut klasse Lage mit Blick auf den Sky Tower! Und dann erstmal ins Bett. Nach 30 Std wach sein hatte ich mir das auch verdient, finde ich!

Eigentlich hatten wir am kommenden Morgen ein kleines Seminar geplant in dem es um Reisetipps und die Jobsuche ging. Das fiel aber ins Wasser, da wir genau am Nationalfeiertag in Auckland ankamen und auch Kiwis arbeiten nicht an Feiertagen. Das erfuhren wir aber erst nachdem wir uns nach nur 4 std Schlaf wieder aus dem Bett gequält hatten. Nunja, der Tag war angebrochen und das Wetter war grandios!!! Da geht man einfach nichtmehr ins Bett. Also ab in die Stadt, den Kiwi-way-of-life erleben bei wolkenlosem Himmel und gefühlten 33 Grad! Einfach ein Traum 🙂

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Es ist echt krass,ich hab mich ab dem ersten Moment an in diese Stadt verliebt! Keine Spur von Hektik,keine herumhetzende Menschen, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Die Architektur der Stadt ist sehr speziell,aber hat sehr viel Charm.

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Und dann ab zum Strand 🙂

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Sooo ein paar Eindrücke 😉 Ich geh nun ins Bett und melde mich wieder, biiis Bald 😀

Die Vorfreude steigt ins Unermessliche!

Noch 12 Tage….

Ich begrüsse Dich auf meinem Blog über meine 12 Monate dauernde “Work and Travel” Reise durch Neuseeland und den kleinen Inselstaat auf den Fiji Inseln.

Am 4. Februar 2013 um 12 Uhr mittags mache ich mich auf den langen Weg von Frankfurt nach Auckland in Neuseeland. Ich hab mittlerweile auch meine Buchungsbestätigung für den Flug erhalten. Ich wusste ja dass es ein sehr langer Flug werden wird, aber wenn man das dann so Schwarz auf Weiss vor sich hat ist das schon nochmal ein anderes Gefühl! 😉 Insgesamt knapp 22,5 Std reine Flugzeit. Aber ich freu mich darauf, auch weil ich in Kuala Lumpur, Malaysia, einen kurzen Aufenthalt haben werde.

Wie es der Zufall so will lande ich am 6. Februar 5 Min nach Mitternacht,  (Neuseeländische Zeit! – Zeitunterschied zu Deutschland sind 12 Std), dem Nationalfeiertag der Kiwis in Auckland. Wenn das mal kein guter Einstieg ist… 😉

Voraussichtlich 11 Monate werde ich in Neuseeland verbringen, herumreisen, hier und da arbeiten und dabei Land und Leute kennenlernen. Aber darüber berichte ich euch dann wenn es soweit ist ! Es ist gar nicht so einfach wie ich dachte was die Planung betrifft…. es gibt soviele Sache und Orte die sehenswert sind, dass man von der Vielfalt der Möglichkeiten fast erschlagen wird… aber zum Glück brauche ich mir ja um Zeit erstmal keine Gedanken machen.

Nach meinem Neuseelandaufenthalt  fliege ich dann weiter auf die Fiji Inseln(voraussichtlich den ganzen Januar 2014) inmitten des weiten Pazifiks. 1 Monat werde ich in dem Inselparadies verweilen und mich dort ein bisschen umschauen, die Seele baumeln, und mich einfach überraschen lassen was die Zeit mit sich bringt. Viele Menschen sagen, die Inselbewohner seien das freundlichste Volk der Erde.

So… ich melde mich wieder sobald es etwas zu berichten gibt! Bis dann

Ich möchte Dich mit diesem Blog etwas an meiner Reise teilhaben lassen und wünsch dir viel Spass beim verfolgen. 🙂

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